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  • Großraumwagen sind Standard bei der Bahn. Jetzt sollen wieder mehr Abteile kommen (Symbolbild).
  • Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Gute alte Zeit: Bahn plant Rückkehr zu lange vernachlässigter Tradition

Berlin –

Großraumwagen sind in modernen Zügen mittlerweile Standard. Doch die Deutsche Bahn will wieder mehr Privatsphäre für die Fahrgäste. Das Unternehmen plant die Waggons stärker zu untergliedern.

„Unsere Kunden wünschen sich mehr Rückzugsmöglichkeiten und dafür wieder mehr abteilähnliche Räume“, sagte Bahn-Vorstandsmitglied Berthold Huber der Deutschen Presse-Agentur. Wie das in künftigen Zügen aussehen könnte, sollen Konzeptstudien bis zum Herbst ergeben. Damit deutet sich eine Trendwende an. Seit Jahrzehnten verabschiedet sich die Bahn mit jeder neuen Zuggeneration ein Stück weiter vom Abteil. Stattdessen: offene Sitzreihen in Großraumwagen. Hatten die ältesten ICE1 noch knapp ein Drittel Abteilplätze, gibt es diese im aktuellen Flaggschiff ICE4 nur noch für Familien mit Kleinkindern.

Generation neuer Hochgeschwindigkeitszüge 

Zunächst kommen weitere ICE4 aufs Gleis. Im Sommer soll der 75. von insgesamt 119 Zügen ausgeliefert werden, 2023 der letzte. Doch auch danach geht die Flottenerneuerung weiter. „Wir denken über eine Generation ganz neuer Hochgeschwindigkeitszüge nach“, sagte Huber. Bis diese mit möglicherweise wieder mehr Abteilen aufs Gleis kommen, dürften aber noch Jahre vergehen. „Das sind Überlegungen für die zweite Hälfte dieses Jahrzehnts.“

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Die Bahn braucht so viele neue Züge, weil sie sich vorgenommen hat, 2030 im Fernverkehr 260 Millionen Kunden zu fahren. Das sind doppelt so viele wie 2015. Verglichen mit dem Corona-Jahr 2020 wäre es mehr als eine Verdreifachung. „Wir verlieren das Ziel überhaupt nicht aus den Augen“, sagte Huber. Die Menschen seien hungrig auf Reisen. „Die Nachfrage wird viel schneller zurückkommen, als manche jetzt sagen.“ Die Bahn tue alles dafür, dass Reisen mit dem Zug so sicher sei wie möglich und Abstände gewahrt werden können. Sonderrechte für Geimpfte werde es dabei nicht geben. (dpa)

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