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  • Spezialeinsatzkraft der Polizei vor dem Hochsicherheitsgericht in Amsterdam.
  • Foto: dpa/ANP

„Gut geölte Tötungsmaschine“: Mammut-Prozess gegen Drogenmafia in Amsterdam gestartet

Amsterdam –

Es ist einer der größten Mordprozesse in der niederländischen Geschichte: 16 mutmaßliche Mitglieder der Rotterdamer Drogenmafia stehen unter anderem wegen sechsfachen Mordes und mehrerer Mordversuche vor dem Hochsicherheitsgericht „De Bunker“. Ein weiterer Beschuldigter sitzt noch in Kolumbien in Auslieferungshaft. Am Montag hat der Mammut-Prozess unter massivem Polizeischutz begonnen.

Der Hauptangeklagte in dem Prozess, der voraussichtlich erst 2022 abgeschlossen wird, ist der als skrupelloser Unterweltboss gefürchtete 43-jährige Ridouan Taghi. Der mutmaßliche Chef der international agierenden „Marengo“-Bande stand längere Zeit auf der „Most Wanted“-Liste der europäischen Polizeibehörde Europol, ehe er im Dezember 2019 in Dubai festgenommen und an die niederländische Justiz überstellt wurde.

Staatsanwaltschaft: Wie eine „gut geölte Tötungsmaschine“

Die Staatsanwaltschaft wirft Taghi vor, die kriminelle Vereinigung wie eine „gut geölte Tötungsmaschine“ geführt zu haben. Er soll an allen sechs Morden beteiligt gewesen sein, um die es in dem Prozess geht. Die Opfer waren entweder Kontrahenten aus dem Drogenmilieu oder Bandenmitglieder, die als Polizeispitzel verdächtigt wurden.    

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Zwei weitere Mordsachen hängen mit dem Verfahren zusammen, werden aber gesondert behandelt: Kurz nach der formellen Eröffnung der Strafsache war im März 2018 der Bruder des Kronzeugen Nabil B. in Amsterdam erschossen worden. Auch der Anwalt von B. wurde Opfer eines Mordanschlags. Taghi wollte sich am Montag „vorerst“ nicht zu den Vorwürfen äußern. Auch bei seinen Vernehmungen durch die Polizei habe der mutmaßliche Drogenmillionär meist geschwiegen, berichtete die niederländische Nachrichtenagentur ANP. (dpa/ncd)

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