„Gott schützt vor Corona“: Kirche in Griechenland wehrt sich gegen Lockdown
Athen –
In Griechenland will eine Institution den Lockdown nicht mitmachen: Die Kirche. Die Bischöfe der dortigen Orthodoxen Kirche haben angekündigt, die von der Regierung angeordneten Regeln nicht einhalten zu wollen. Als Begründung hieß es unter anderem, man fühle sich verfolgt.
Mehrere Bischöfe in Griechenland haben angekündigt, den von der Regierung in Athen angeordneten Lockdown nicht umzusetzen. „Wir werden in der Tat verfolgt“, sagte am Montag der Bischof der Insel Kythera, Serafeim Stergioulis, im griechischen TV-Sender ANT1. Seiner Ansicht nach werde Gott die Gläubigen vor dem Coronavirus beschützen – es könne nicht sein, dass man im Bus fahren, aber in der Kirche nicht dabei sein dürfe.
Corona-Pandemie: Griechische Bischöfe boykottieren Lockdown-Maßnahmen
Die konservative Regierung unter Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis hatte Anfang November angeordnet, dass alle Gotteshäuser aller Religionen in Griechenland bis mindestens 7. Januar geschlossen bleiben müssen. Lediglich am Weihnachtstag dürfen in kleineren Kirchen Messen mit neun Gläubigen und einem Priester, in den größeren Kirchen der Sitze der Bistümer Messen mit bis zu 25 Gläubigen stattfinden.
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Seit Anfang November kontrolliert die griechische Polizei auch in Gotteshäusern, ob die Lockdown-Regeln eingehalten werden. Dabei kam es immer wieder zu Streitigkeiten mit Gläubigen und Geistlichen, wobei einige von ihnen vorübergehend in Gewahrsam genommen wurden. In den nächsten Tagen will sich nun auch die Synode der Bischöfe der Orthodoxen Kirche Griechenlands mit dem Thema Kirchen-Lockdown beschäftigen. (dpa/prei)