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  • Oleg Sokolow (l.) mit seinem Anwalt vor Gericht
  • Foto: picture alliance/dpa

Gewürgt, erschossen, zerstückelt: Napoleon-Experte wegen Mord an Studentin vor Gericht

St. Petersburg –

Ein 63-jähriger, prominenter russischer Historiker muss sich seit Dienstag in St. Petersburg wegen Mordes an einer 24-jährigen Studentin vor Gericht verantworten. Der Auftakt der Verhandlung gegen den Napoleon-Experten wurde live im Internet übertragen. 

Es soll ein furchtbarer Gewaltexzess gewesen sein: Laut Anklage habe Oleg Sokolow Schüsse auf Anastasia Yeshchenko abgefeuert, sie gewürgt und anschließend ihre Leiche zerstückelt – deren Teile er im Fluss Moika der Hafenstadt versenken wollte. Das Motiv: Eifersucht. Der Napoleon-Experte und Professor lebte mit der Studentin zusammen.

Mutmaßlicher Mörder trat öfter als Napoleon auf

Der Fall sorgte international für Aufsehen – auch weil der schillernde Professor immer wieder im Napoleonkostüm auftrat und historische Schlachten nachstellte. Oleg Sokolow erschien nun vor Gericht mit Maske und Handschuhen. Wegen der Corona-Pandemie waren nur wenige Menschen im Gerichtssaal zugelassen. 

Oleg Sokolow ist ein international angesehener Napoleon-Experte

Oleg Sokolow ist ein international angesehener Napoleon-Experte. Der schillernde Wissenschaftler trat immer wieder in Verkleidung des französischen Generals auf.

Foto:

picture alliance/dpa

Wegen des großen Interesses an dem Fall wurde die Verhandlung im Internet übertragen. Weil die Verteidigung aber mehr Zeit brauchte, um sich auf den Strafprozess vorzubereiten, vertagte die Richterin die Verhandlung kurz nach dem Start auf kommenden Montag.

St. Petersburg: Sokolow gesteht die bestialische Tat

Vor dem Haftrichter hatte Sokolow die Tat gestanden. Er begründete die Bluttat damit, dass die junge Frau sich in ein „Monster“ verwandelt und ihn verrückt gemacht habe – er gab insgesamt vier Schüsse auf den Kopf der Frau ab. In seiner Wohnung fanden Ermittler Leichenteile. Der Napoleon-Experte zerteilte demnach den Körper mit einer Säge und einem Küchenmesser.

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Sokolow war im November aus dem Fluss Moika gezogen worden – vermutlich, als er versuchte, einen Rucksack mit den abgetrennten Händen der Frau im Wasser zu versenken. Der Professor fiel hier jedoch nicht das erste Mal als gewalttätig auf: Auch andere Frauen bezichtigten den Professor gewaltsamer Übergriffe. (dpa/vd)

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