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  • Schauspielerin Scarlett Johansson berichtete von sexistischen Fragen bei Pressekonferenzen des Golden Globes-Veranstalters. 
  • Foto: dpa/Invision/AP

Für mehr Diversität: Hollywood-Aufstand bei den Golden Globes

Los Angeles –

Die zweitwichtigsten Auszeichnungen der US-Filmbranche unter Beschuss: Mehrere Stars und wichtige Firmen in Hollywood haben angekündigte Reformen bei den Golden Globes als nicht weitreichend genug kritisiert. Sie bemängeln: sexistische Fragen auf Pressekonferenzen, Intransparenz und mangelnde Diversität. 

Das was der große Trophäen-Bruder Oscar kann, kann der Golden Globe sicher auch, oder? Ende April war über die Verleihung der Goldjungen vor allem zu lesen: endlich diverser! Wo bisher weiß und männlich die Regel war, waren zum ersten Mal mehr Frauen in wichtigen Kategorien nominiert, und neun von zwanzig Nominierten aus dem Bereich Schauspiel waren keine weißen Amerikaner. 

Netflix und Amazon wollen nicht mit Golden Globes-Veranstalter zusammenarbeiten

Doch bis dahin war’s ein weiter Weg: Die Oscar-Academy bewegte sich erst nach mächtig Kritik in Richtung Diversität. Eine ähnliche Odyssee bahnt sich jetzt bei den Golden Globes an, die kurz vor den Goldjungen verliehen werden und als Oscar-Orakel gelten. 

Netflix und Amazon kündigten an, die Zusammenarbeit mit dem Verband der Auslandspresse in Hollywood (HFPA), der die Golden Globes veranstaltet, weiter ausgesetzt zu lassen. Dabei hatten Netflix-Titel beim letzten Mal im Februar in zehn Kategorien gewonnen.

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Im Vorfeld hatte es bereits heftige Kritik gegeben: wegen fehlender Diversität und intransparenter Mitgliedschaftskriterien. Und ein ähnliches Dilemma wie bei den Oscars: Der Preis-Jury gehören keine Schwarzen an.

Schauspielerin Scarlett Johansson berichtet von Sexismus

Schauspielerin Scarlett Johansson sagte zudem, dass sie bei Pressekonferenzen der HFPA häufig sexistische Fragen gestellt bekommen habe. „Das ist exakt der Grund, weshalb ich es seit vielen Jahren ablehne, an deren Konferenzen teilzunehmen“, erklärte Johansson im Magazin „Variety“. 

Die HFPA will nun 20 neue Mitglieder aufnehmen, vorrangig Afroamerikaner, und innerhalb von 18 Monaten die Zahl der Mitglieder verdoppeln. Aber: Viele empfinden dies als nicht weitreichend genug. Außerdem würden die Schritte frühestens von Herbst an greifen und hätten somit nur wenig Auswirkungen auf Nominierungen der kommenden Saison. 

Schauspieler Mark Ruffalo erklärte bei Twitter: „Es ist enttäuschend zu sehen, dass sich die HFPA, die durch ihre Verflechtungen mit Filmemachern und Schauspielern Berühmtheit erlangte, den Veränderungen verweigert, die von ihr gefordert werden.“ (alp/dpa)

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