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  • Surfer-Unglück in der Nordsee - sind die fünf Sportler durch Schaum ertrunken? 
  • Foto: dpa

Fünf Surfer in der Nordsee gestorben: Verursachte Schaum das tödliche Drama?

Den Haag –

Vor zwei Tagen kamen fünf Menschen beim Surfen an der niederländischen Küste ums Leben. Ein Leichnam konnte nach wie vor noch nicht geborgen werden und die Unglücksursache bleibt weiterhin unklar. Profi-Surfer vermuten jedoch, dass der auf der Nordsee gebildete Schaumteppich schuld daran sein könnte, dass die erfahrenen Wassersportler ertrunken sind.

Auch zwei Tage nach dem Unglück zeigt sich der Bürgermeister von Den Haag, Johan Remkes, noch immer fassungslos: „Fitte, junge, sportliche Menschen, die das Meer dort kennen wie ihre Westentasche, sind dennoch in Schwierigkeiten geraten – und dabei sind fünf Menschen ums Leben gekommen“.

Nordsee: Die Wellen schlugen meterhoch

Ein langanhaltender und ungewöhnlich starker Nordwind hatte das Meer am Dienstag förmlich zum Toben gebracht. Laut Küstenwache war auch die Strömung extrem stark. Man vermutet, dass der letzte vermisste Leichnam von der Strömung auf das offene Meer hinausgetrieben wurde. Bislang blieb die Suche nach dem 21-Jährigen erfolglos.

Eine Augenzeugin berichtete, sie habe die See noch nie so rau gesehen. Schaum wurde in großen Wellen an den Strand gespült und kam ihr ganz nah. Surfer sprechen dabei von einer sogenannten „Cappuccino-Coast“. Bis zu zwei Meter hohe Schaumschichten können dabei auf dem Wasser entstehen.

Nordsee-Alge sorgt für Schaumbildung

Verursacht wird dieses Labyrinth aus Schaum durch eine Alge in der Nordsee. Diese setzt Eiweiß frei, welches von den Wellen zu Schaum geschlagen wird. Dies ist vergleichbar mit dem Milchschaum für Kaffeegetränke.

Nordsee: Es ist wie in einem „Labyrinth ohne Ausgang“

Der ehemalige Surf-Bundestrainer der Niederlande schildert wie gefährlich so ein dichter Schaumteppich, auch für erfahrene Schwimmer werden kann: „Du bist dann völlig desorientiert. Du weißt nicht, in welche Richtung du schwimmen musst.“ Er beschreibt die Situation wie ein „Labyrinth ohne Ausgang“.

Experten untersuchen nun anhand von Proben, warum die Schaumbildung am Unglückstag so intensiv gewesen ist. In einigen Wochen könne man laut einer Meeresbiologin mit konkreten Ergebnissen aus dem Labor rechnen. (aps/dpa)

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