• Weihnachten und Silvester in Corona-Zeiten: Ein „Ausreizen“ der Kontakte führt zu einem Anstieg der Infektionszahlen.
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Forscher warnen: Trotz Lockdown drohen steigende Infektionszahlen!

Berlin –

Berliner Wissenschaftler haben eindringlich vor dem Ausreizen der Kontakte an den Weihnachtsfeiertagen und am Jahreswechsel gewarnt. Sollte es dazu kommen, würden die Infektionszahlen trotz Lockdown deutlich steigen.

„Selbst wenn die Bevölkerung weitgehend auf private Treffen an den Feiertagen verzichtet, wird es mindestens bis zum Frühjahr dauern, bis die Kontaktnachverfolgung wieder in vollem Umfang greift“, erklärte der Mobilitätsforscher Kai Nagel von der TU Berlin. „Sollten die Feiertagsregeln aber so ausgereizt werden, dass sich über mehrere Tage immer wieder fünf Personen aus zwei Haushalten treffen, werden die Infektionszahlen deutlich steigen und nicht sinken.“

Modell zeigt: Infektionszahlen könnten trotz Lockdown steigen

Im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierten Projekts „MODUS-Covid“ modellierten Kai Nagel und sein Team aus Wissenschaftlern der Technischen Universität das Infektionsgeschehen in Berlin auf der Basis von anonymisierten Mobilfunkdaten und entwickelten so drei Szenarien für die kommenden Weihnachtstage, die laut Kai Nagel übertragbar auf das bundesweite Geschehen seien.

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Trotz Lockdown könnten die Fallzahlen im Januar noch einmal stark ansteigen.

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TU Berlin, VSP

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Im schlimmsten der drei berechneten Szenarien – wenn die Menschen zusätzlich zu den Weihnachtstagen auch an Silvester vermehrt Kontakt haben – rechnen die Wissenschaftler mit einem deutlichen Anstieg der Infektionszahlen, dem Erreichen der Kapazitätsgrenzen der Krankenhäuser und einer mutmaßlichen Verlängerung des Lockdowns.

Treffen an Weihnachten und Silvester: Überlastung der Krankenhäuser

Dies könnte trotz des aktuellen Lockdowns eintreten, wenn die Menschen die Lockerungen an den Weihnachtstagen nutzen und darüber hinaus auch an Silvester vermehrt Kontakt haben. „Selbst wenn sich die Menschen nur an den Feiertagen vermehrt treffen, wird es nach unserer Simulation zu einem Anstieg der Fallzahlen kommen“, warnt Sebastian Müller, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Forschungsteams. (dpa)

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