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Feuerhölle am Amazonas: Aber Bolsonaro bezeichnet die Brände als „Lüge“

Brasilia –

Im brasilianischen Amazonasregenwald wüten seit Wochen schwere Waldbrände, die Lage spitzt sich derzeit dramatisch zu und eine immer größere Fläche fällt den Flammen zum Opfer. Umweltschützer werfen dem brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro vor, die Brände im Regenwald hinzunehmen – damit neue Flächen für die Landwirtschaft erschlossen werden können. Bolsonaro wies dies zurück. 

„Diese Geschichte, dass Amazonien in Flammen steht, ist eine Lüge und wir müssen das mit richtigen Zahlen bekämpfen“, sagte Bolsonaro bei einer Videokonferenz mit Präsidenten der Amazonas-Länder am Dienstag.

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Gilt als Befürworter der wirtschaftlichen Ausbeitung des Amazonas-Gebiets: Jair Bolsonaro. 

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Brasilien, Bolivien, Peru, Ecuador, Kolumbien, Guyana und Suriname hatten im September in der kolumbianischen Stadt Leticia einen Vertrag unterzeichnet, um angesichts der verheerenden Waldbrände im Amazonas-Gebiet eine gemeinsame Politik des Umweltschutzes und der nachhaltigen Entwicklung der Region zu ergreifen.

Widersprüchliche Zahlen bei Abholzung und Bränden im Gebiet

Hinter der Kritik steckten wirtschaftliche Interessen, auch weil Brasilien eine Agrarmacht sei, sagte Bolsonaro: „Wir wissen gut um die Bedeutung dieser Region für uns alle.“

Die Abholzung oder Brände in der Region seien im Juli im Vergleich zum Juli des vergangenen Jahres um 28 Prozent zurückgegangen, so Bolsonaro. In den vergangenen zwölf Monaten verzeichnete das Nationale Institut für Weltraumforschung (Inpe) nach vorläufigen Daten dagegen eine Steigerung der Abholzung um rund 35 Prozent.

Seit seinem Amtsantritt im vergangenen Jahr geriet Bolsonaro immer wieder in die Kritik, unter anderem wegen der wirtschaftlichen Ausbeutung und den Bränden im Amazonas-Gebiet. Umweltschützer werfen ihm vor, die Brände in Kauf zu nehmen, um neue Flächen für die Landwirtschaft zu erschließen.

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In den Monaten Juli, August und September häufen sich die Feuer saisonal. Jedoch fürchten Experten, dass die Ausmaße der Brände dieses Mal ähnlich groß werden wie im vergangenen Jahr. Da erlebte Brasilien die schlimmsten Waldbrände seit mehr als 20 Jahren. (alp/dpa)

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