• Der Leichnam von Carlos Acutis wurde exhumiert, präpariert, nachmodelliert und dann in einem Glassarg aufgebahrt.
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Exhumiert und aufgebahrt: Warum der „Cyber Apostel” (†15) selig gesprochen wurde

Rom –

In Turnschuhen und Jeans liegt der verstorbene Carlo Acutis aufgebahrt in einem Glassarg. 2006 war der damals 15-Jährige seiner Leukämie-Erkrankung erlegen. Zu Lebzeiten hatte sich der Internetfan um den Netzauftritt von Priestern gekümmert und eine Datenbank über religiöse Wunder erstellt. Die Kirche sprach ihn am Samstag selig.

Carlo Acutis gilt als „Influencer Gottes” und wird in den Medien auch häufig auch als „Cyber-Apostel“ bezeichnet. Am Samstag wurde der Prozess zur Aufnahme in die Liste der Seligen mit einer Messe in der Basilika San Francesco in Assisi, rund 150 Kilometer nördlich von Rom, mit einer Messe besiegelt. Dabei wurde ein riesiges Foto des freundlich lächelnden Jungen enthüllt.

Schon vor einiger Zeit war der Leichnam des jungen Italieners aus Mailand (1991 – 2006) aus dem Grab in Assisi geholt worden. Kurze Zeit später kursierten bereits Gerüchte, der zu diesem Zeitpunkt 13 Jahre alte Leichnam sei absolut intakt gewesen. Dem widersprach die Kirche allerdings: Bei der Exhumierung 2019 hätten die sterblichen Überreste „normale“ Zeichen von Verwesung gezeigt. 

Carlo Acutis wird selig gesprochen und in einem Glassarg aufgebahrt

Der Körper des damals 15-Jährigen wurde präpariert, nachmodelliert und vor kurzem in einem Glassarg öffentlich aufgebahrt, wie die katholische Medienplattform „Vatican News“ schrieb.

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Durch ein Schreiben von Papst Franziskus (83), das am Samstag bei der Messe verlesen wurde, ist Carlo Acutis nun selig gesprochen. Dabei handelt es sich um die Vorstufe einer Heiligsprechung. In der katholischen Kirche ist dafür ein langes Verfahren notwendig, zu dem auch Wunder gehören. Carlos Wunder war die Heilung eines brasilianischen Jungen im Jahr 2010. Carlo Acutis hatte für den schwerkranken Brasilianer gebetet, 2013 wurde die Genesung des Jungen als „Wunder Carlos“ anerkannt.

Verstorbener 15-Jähriger wird  als „normaler Heiliger“ bezeichnet

Carlo wollte in der Pilgerstadt des Ordensgründers Franz von Assisi begraben werden, wo er oft seine Ferien verbrachte, berichteten Medien. Am Sonntag zierte ein Foto des Jungen den Titel des „Corriere della Sera“ aus Mailand. In der Millionenstadt war er aufgewachsen. Bürgermeister Beppe Sala pries ihn auf Facebook als eine Art „normalen Heiligen“. Das Fernsehen berichtete.

Papst Franziskus hatte den sehr religiösen Carlo, der in London geboren wurde und mit 15 Jahren starb, 2019 als Vorbild für andere junge Menschen gelobt. Er habe gewusst, „wie man die neue Kommunikationstechnik einsetzt, um das Evangelium zu übermitteln“. (sr/dpa)

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