• Die Tiere aus dem Nauener Zoo ziehen jetzt in ein neues Zuhause (Symbolfoto).
  • Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Enge Käfige und Dreck : Zoo in Nauen gleicht einer Müllhalde – und muss schließen

Nauen –

Der Direktor soll keinerlei Tierliebe in sich tragen, das Areal soll völlig vermüllt sein: Der Zoo Nauen darf wegen fehlender artgerechter Haltung keine Tiere mehr beherbergen. Das hat das zuständige Veterinäramt nach Angaben des Landkreises Havelland angeordnet.

Der Tierhalter habe trotz mehrerer amtlicher Anordnungen, für eine artgerechtere Haltung seiner Tiere zu sorgen, die ihm dafür zur Verfügung gestellte Zeit ungenutzt verstreichen lassen, wie ein Sprecher des Kreises am Dienstag auf Nachfrage mitteilte.

Dem Zoo sei zudem ein Tierhaltungs- und Betreuungsverbot auferlegt worden. Das Veterinäramt hatte dem Kreis zufolge bereits im vergangenen Jahr auf dem Gelände des Zoos Nauen mehrfach Kontrollen wegen „zum Teil schwerwiegender Tierschutzmängel“ durchgeführt und Auflagen erteilt.

Waschbären und Esel müssen umziehen

Die Tiere, darunter Waschbären, Affen, Esel und Kaninchen, werden nach Angaben des Kreises nun auf Kosten des Tierhalters anderweitig untergebracht. Der Zoo war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Im Internet stand am Dienstag der Hinweis: „Vorübergehend geschlossen.“ Zunächst hatten die „Märkische Allgemeine“ und die „BZ“ berichtet.

Die Tierschutzorganisation Aktion Tier hatte nach eigenen Angaben Ende November Anzeige gegen den Tierhalter wegen Verstoßes gegen diverse Tierschutzvorschriften erstattet. Sie sei froh, dass nun endlich gehandelt wurde, sagte die Geschäftsführerin für den Bereich Tierschutz, Ursula Bauer.

Unhygienische Zustände, keine Tierliebe

Das gesamte Areal habe laut Aktion Tier einer Müllhalde geglichen. Der Zoodirektor habe bei seiner Tierhaltung weder Sachkunde noch Tierliebe gezeigt. Teilweise seien viel zu viele Tiere auf engstem Raum zusammengepfercht gewesen. Durch die unhygienischen Zustände habe ein hohes Gesundheitsrisiko bestanden.

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Mittlerweile seien Affen und Waschbären in eine Wildtierstation nach Sachsenhagen in Niedersachsen gebracht worden, berichtete Bauer, die bei der Auflösung des Zoos vor Ort war. Die anderen Tiere wurden ihren Angaben zufolge vom Landkreis an verschiedene Einrichtungen verteilt. (dpa)

 

 

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