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  • Foto: picture alliance/dpa (Symbolfoto)

Einer verteidigt sie: Edeka-Metzger tragen Shirt mit Hitler-Zitat

Berlin –

Es sollte nur ein kleiner Spaß sein, doch am Ende konnten die Mitarbeiter eines Edeka-Markts in Kleinmachnow (Brandenburg) sicher nicht mehr lachen. Unwissentlich hatten sie T-Shirts mit dem Aufdruck eines an Adolf Hitler angelehnten Zitats getragen.

Video: picture alliance/dpa

Autsch! Ein Kunde wurde auf den Spruch aufmerksam und meldete sich beim Kundenservice von Edeka. Wie sich herausstellte, hatten die Metzger im Internet ein T-Shirt mit dem Spruch „Hart wie Stahl, zäh wie Leder. Das sind die deutschen Fleischzerleger” und einem abgebildeten Fleischermeister entdeckt. 

Metzger bei Edeka tragen T-Shirts mit Hitler-Zitat

Die Edeka-Mitarbeiter empfanden den Spruch als lustig und bestellten prompt fünf dieser T-Shirts. Hinter der Fleischtheke des Edeka-Supermarktes trugen die Metzger daraufhin die Shirts, die schon kurz darauf für Aufsehen sorgten. Der „Spaß” währte nur eineinhalb Tage, weil ein Kunde misstrauisch wurde.

Was den Mitarbeitern bei Edeka offensichtlich nicht bewusst war: Der Spruch auf dem T-Shirt hat eine unschöne Vergangenheit. Es handelt sich dabei um ein leicht verändertes Zitat von Adolf Hitler vom Reichsparteitag in Nürnberg am 14. September 1935. 

Der Satz spielt auf die Hitlerjugend an. Aus Sicht Adolf Hitlers sollte die deutsche Jugend „flink wie Windhunde, zäh wie Leder und hart wie Kruppstahl“ sein.

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Nazi-Shirts bei Edeka? Supermarkt in Kleinmachnow nimmt Stellung 

Edeka duldete das Tragen der Shirts nicht und ließ den Kunden wissen: „Wir haben Ihren Hinweis sehr ernst genommen und die besagten T-Shirts wurden umgehend ausgetauscht.“ Darüber berichtete unter anderem die „Potsdamer Neueste Nachrichten”.

Die Verantwortlichen des Edeka-Markts betonten, dass den Metzgern nicht bewusst gewesen sei, um welches Zitat es sich bei dem Spruch auf ihren Shirts handele. Die Mitarbeiter tragen nun wieder ihre normale Arbeitskleidung. Die ganze Aufregung um das Shirt könnten sie aber nicht nachvollziehen. 

Der Obermeister der Potsdamer Fleischer-Innung Mathias Bothe findet den Shirt-Ärger sogar „an den Haaren herbeigezogen”.

Vielmehr heißt er gut, wenn man den Stolz auf sein Handwerk zeige. Und: „Wir sind in aller Welt für das Handwerk bekannt, nur im eigenen Land dürfen wir es nicht sagen”, sagt Bothe. (jba)

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