• Ein Mann schaufelt ein Grab auf einem öffentlichen Friedhof in Indonesien.
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Drastische Strafe in Asien: Masken-Muffel müssen Gräber für Corona-Tote ausheben

Jakarta –

Indonesien zeigt sich bei der Bestrafung von Maskenverweigerern schon seit einiger Zeit besonders „kreativ“: Manche mussten öffentlich Liegestützen machen, andere eine Minute in einem Sarg liegen. Nun ist eine weitere ungewöhnliche Strafe hinzu gekommen: Einige der Maskenmuffel müssen Gräber für Corona-Tote ausheben – für die normalerweise zuständigen Totengräber eine willkommene Hilfe.

Das besonders schwer von der Pandemie betroffene Indonesien macht schon länger mit kuriosen Abschreckungs- und Strafaktionen Schlagzeilen. Wie auch in Deutschland gibt es dort einige Unverbesserliche, die sich trotz Maskenpflicht weigern, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Nun erwartet sie eine weitere makabere Strafe: Wer keine Maske tragen will, wird als Totengräber verpflichtet, berichtete die indonesische Zeitung „The Jakarta Post“.

Jakarta: Masken-Muffel müssen Gräber ausheben

Die Masken-Muffel müssen Gräber für Menschen ausheben, die nach einer Corona-Erkrankung gestorben sind. Bisher wurden laut dem Bericht in der Regentschaft Gresik acht Menschen dazu verurteilt. Die Verweigerer kommen dabei gerade recht, da an dem örtlichen Friedhof derzeit Personalmangel herrsche. Der Grund: Während der Pandemie sterben so viele Menschen, dass die zuständigen Totengräber mit ihrer Arbeit nicht mehr hinterher kommen – sie schaffen es kaum noch, die Gräber vorzubereiten.

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Die Not am Mann machte den zuständigen Behördenchef erfinderisch: „Es waren zu der Zeit nur drei Totengräber verfügbar, also dachte ich, dass diese Leute ihnen helfen könnten“. Von der Maßnahme verspricht er sich jedoch nicht nur Hilfe für die Totengräber, sondern auch einen abschreckenden Effekt.

Indonesien: Zahl der Corona-Toten steigt – zu wenig Totengräber

Für die Vorbereitung eines Grabes bräuchte es immer zwei Maskenmuffel: Einen, der graben muss und einen zweiten der dann das Grab mit Holzplatten verkleiden muss. 

Wie die „Jakarta Post“ berichtete, steigen die Infektionszahlen im ganzen Land derzeit stark an – genau wie die Todesfälle. Dem US-Sender ABC erzählte ein Mitarbeiter eines Friedhofs in Jakarta, dass dort in einer Woche 201 Menschen beerdigt worden seien. Vor Corona habe es nur 70 bis 80 Begräbnisse pro Woche gegeben.

Indonesien: Geister klären über Corona auf

Doch nicht nur mit Strafmaßnahmen versucht man der Corona-Pandemie Herr zu werden. Die Behörden setzen jetzt auch Geister ein, um die Gesundheitsprotokolle durchzusetzen. Mehrere weiß verhüllte und mit Gespenster-Masken ausgestattete Mitarbeiter haben unter anderem auf einem Markt in der Millionenstadt Tangerang über Maskenpflicht und Abstandsregeln aufgeklärt, wie örtliche Medien am Mittwoch berichteten.

Die in dem südostasiatischen Inselstaat als „Pocong“ bekannten Geister sollen die Opfer von Covid-19 repräsentieren. Auf Schildern war zu lesen „Meine Maske schützt Sie, Ihre Maske schützt mich“ und „Maske tragen, Hände waschen, Abstand halten“.

Pocong sind der Legende nach Leichname, deren Körper bis auf das Gesicht in weißen Stoff gehüllt sind. Über ihrem Kopf und an den Füßen ist dieser zusammengebunden. Das Gesicht der Pocong ist von Verwesung gezeichnet, die Augen bestehen nur aus leeren Höhlen. Es soll sich um Tote handeln, deren Seele noch keine Ruhe gefunden hat. (vd/dpa)

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