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  • Die drei Freunde Dietrich Winter (l-r), Mikhael Ivlev und Elvis Dick stehen vor dem Kaufhaus in der Innenstadt, in dem ein Mann Menschen mit einem Messer attackierte.
  • Foto: dpa-Bildfunk

Nach Messerattacke: Das sagen die Helden von Würzburg

Die drängende Frage nach dem „Warum“ können die Ermittler im Fall der Würzburger Messerattacke (noch) nicht beantworten. Aber wer die Helden dieser Geschichte sind, das steht fest …

Die Helfer von Würzburg werden gefeiert, gelobt und sollen nun auch ausgezeichnet werden. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder will den mutigen Männern, die sich dem Messerstecher entgegenstellten, die Bayerische Rettungsmedaille verleihen. Sie hätten „ein Höchstmaß an Zivilcourage gezeigt“, sagte Söder zur „Main-Post“.

Einer von ihnen ist Chia Rabiei. Der Kurde mit iranischer Staatsbürgerschaft lebt nach eigenen Worten seit 18 Monaten in Deutschland, derzeit in einer Asylbewerberunterkunft in Würzburg. „Ich habe versucht, ihn beschäftigt zu halten, bis die Polizei kommt“, erzählte Rabiei am Montag. Videos dieser Szenen zeigen, wie der Kurde sich dem Somalier immer wieder entgegenstellt und mit einem Rucksack abwehrt. Auch Dietrich Winter und zwei Freunde haben eingegriffen: „Stühle, Flaschen – wir haben alles versucht. Das hat ihn aber nicht abgelenkt“ sagte der 21-Jährige. „Ich habe es als meine Aufgabe empfunden, alle Leute zu warnen und möglichst schnell weg von hier zu bringen.“

Würzburg-Attentäter: Irre oder Islamist?

Passanten hatten den Mann gefilmt, wie er mit einem Messer in der Hand und barfuß durch die Stadt lief. In den online verbreiteten Clips war zu sehen, wie Menschen versuchen, den Angreifer zu überwältigen. Ein Mann ging mit einem Besen auf den 24-Jährigen los, andere waren mit Stühlen in der Hand unterwegs.

Was den Somalier antrieb, mit erschreckender Brutalität auf seine Opfer einzustechen – darüber wird weiter viel spekuliert. Die in der Würzburger Obdachlosenunterkunft des Täters gefundenen Gegenstände werden von Islamwissenschaftlern bewertet. „Aber wir sind bei Weitem noch nicht so weit, dass wir sagen können, wir haben es ausgewertet“, so ein LKA-Sprecher.

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Womöglich ist der Täter auch psychisch krank, wie Ermittler seit der Attacke zu bedenken geben. Er wäre nicht der erste: Knapp ein Drittel der allein handelnden Attentäter der Jahre 2000 bis 2015 sei mental krank gewesen, sagte der Chef des Bundes deutscher Kriminalbeamter, Sebastian Fiedler, zur Funke Mediengruppe. Dem BDK zufolge könnte eine breitere psychologische Versorgung solche Amokläufe womöglich verhindern – er fordert deshalb einen Ausbau der Behandlungskapazitäten. Der Fachkräftemangel in den Psychiatrien müsse von der Bundesregierung dringend gelöst werden: „Wer an bestimmten Arten von Schizophrenie leidet, trägt ein erhebliches Risiko in sich, zum Gewalttäter zu werden. Den Menschen muss dringend geholfen werden“, so Fiedler.

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