• Foto: picture alliance/dpa (Symbolbild)

Coronavirus: Südostasiatische Urlaubsländer mit drastischen Maßnahmen

Bangkok –

In südostasiatischen Ländern wie Thailand oder Vietnam, beliebte Reisedestinationen der Deutschen, sind die Infektionszahlen des Coronavirus im Vergleich zu Europa gering (hier geht es zur Übersichtskarte). 

Trotzdem hat man in manchen dieser Länder harte Maßnahmen zum Schutz vor einer weiteren Ausbreitung ergriffen.

Coronavirus breitet sich in Europa aus

In Europa herrscht beinahe in jedem Land größte Alarmstufe aufgrund des Coronavirus. Beinahe täglich kommen hunderte von neuen Infektionen dazu.

Die neuesten Entwicklungen zum Coronavirus in Deutschland und Europa (hier lesen Sie mehr)

In den meisten Nachbarländern von Deutschland gelten wie in Deutschland selbst strikte Regeln, um die Infektionsrate des Virus einzudämmen.

Auch in Südostasien haben verschiedene Staaten entsprechende Maßnahmen vorgenommen, damit sich das Virus nicht noch schneller in ihren Ländern ausbreiten kann.

Coronavirus: Vietnam schließt Landesgrenzen

Das beliebte Urlaubsland Vietnam hat am Samstag (21. März) seine Grenzen geschlossen. Wie die vietnamesische Regierung mitteilte, gelte die Schließung für Touristen wie auch für Vietnamesen und ihre Angehörigen, welche sich momentan im Ausland befinden würden.

Von dieser Regel ausgenommen seien lediglich Ausländer, die als Experten ihres Fachs gelten, Geschäftsreisende oder benötigte Fachkräfte. Diese könnten ein Einreisevisum erhalten, wenn die Behörden ihren Aufenthalt im Land für dringend erforderlich erachteten.

Vietnam unterbricht internationale Flugverbindungen

Einen Tag zuvor, am Freitag (20. März), hatte die Regierung alle internationalen Flugverbindungen unterbrochen. Am Mittwoch (18. März) hatten die Behörden ebenfalls die Ausstellung neuer Visa für ausländische Staatsangehörige für 30 Tage ausgesetzt.

Ausländer aus Ländern, die kein Visum zur Einreise brauchen, müssen nachweisen können, dass sie nicht mit dem Coronavirus infiziert seien, bevor sie einreisen dürfen. Diplomaten und Regierungsmitglieder dürfen zwar ins Land einreisen, müssen sich jedoch dann in 14-tägige Quarantäne begeben.

Auch Thailand verschärft Coronavirus-Maßnahmen

Auch in Thailand hat die Regierung am Sonntag (22. März) laut einem Bericht der „The Straits Times“ nach Bekanntwerden des 600. Infizierten mit dem Coronavirus zu härteren Maßnahmen gegriffen.

Demnach wurden beinahe alle öffentliche Orte geschlossen, von Einkaufszentren und Schönheitssalons bis hin zu Golfplätzen und Schwimmbädern habe nichts mehr offen.

Hier lesen Sie mehr: Nicht nur Supermärkte – Wer jetzt alles von der Coronavirus-Krise profitiert

Ein Beamter des Gesundheitsministeriums rief die Bürger dazu auf, zu Hause zu bleiben und nicht ins Landesinnere, wo die Hauptstadt Bangkok liegt, zu reisen.

Coronavirus: Tausende an Grenze zwischen Thailand und Myanmar

Entsprechend haben sich die Menschen in den Supermärkten mit Lebensmitteln eingedeckt, da sie eine Ausgangssperre befürchten.

Dramatische Szenen sollen sich auch an einem Grenzübergang zwischen Thailand und dem Nachbarland Myanmar abgespielt haben.

An einem Grenzübergang in der Stadt Chiang Rai rannten von beiden Seiten tausende Menschen schnell über die Landesgrenzen nach Hause, bevor diese geschlossen wurden, wie die Zeitung berichtet.

Coronavirus: Verkehrsbetriebe werden durchtrennt

Auch im Flugverkehr sind die Maßnahmen gegen das Coronavirus zu spüren. Die beiden thailändischen Fluggesellschaften „Bangkok Airways“ und „Thai AirAsia“ haben alle internationalen Flüge gestrichen. Eine dritte Fluggesellschaft aus Thailand, „Thai Lion Ai“ hat seine gesamte Flotte vollständig am Boden gelassen.

Trotz allem scheinen das Coronavirus und seine Folgen noch nicht überall angekommen zu sein. Auf der Insel Phuket sind die Strände genauso mit Menschen überfüllt wie auch in Pattaya, einer Stadt an der östlichen Golfküste Thailands.

Thailändischer Arzt fordert Aussetzung des Kriegsrechts

Längst nicht alle Menschen sind mit der Entscheidung der Regierung einverstanden. Laut dem Bericht der Zeitung „The Straits Times“ warnte ein Arzt aus Bangkok gar vor noch härteren Maßnahmen und forderte eine dreiwöchige Aussetzung des Kriegsrechts, um die Bevölkerung dazu zu zwingen, zu Hause zu bleiben.

In Thailand sind nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität (Stand: Sonntag, 22. März) 599 Personen mit dem Coronavirus infiziert und 44 Menschen wieder genesen. Eine Person starb demnach an den Folgen des Coronavirus. (mir)

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