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  • Foto: imago images/Michael Weber

Corona-Wiederinfektion: Patienten erneut krank: Gibt es überhaupt Immunität?

Kann man sich nach einer überstandenen Corona-Infektion wieder anstecken? Offenbar schon. Nach einem ersten Fall in Hongkong berichten nun auch Forscher in Belgien und den Niederlanden von Nachweisen einer erneuten Corona-Infektion bei Genesenen.

In den Niederlanden geht es um einen älteren Patienten mit einem schwachen Immunsystem, sagte die Virologin und Beraterin der Regierung, Marion Koopmans. Jede Sars-CoV-2-Infektion hat nach ihren Worten einen „einzigartigen genetischen Fingerabdruck.“

Bei Tests sei bei diesem Patienten festgestellt worden, dass der genetische Code der zweiten Infektion sich deutlich von dem der ersten unterscheide. Das spricht gegen ein Wiederaufflammen der ersten Infektion.

Virologin ist „nicht überrascht“ über erneute Infektion

Über eine erneute Infektion ist die Virologin nach eigenen Worten nicht überrascht. „Von anderen Infektionen der Atemwege wissen wir, dass man nicht lebenslang geschützt ist, und das erwarten wir auch nicht von Covid-19.“ Nun müsse untersucht werden, ob es tatsächlich häufiger vorkomme oder ob es um Einzelfälle gehe.

Auch aus Belgien wurde eine sogenannte Reinfektion gemeldet. Wie der Virologe Marc Van Ranst sagte, erkrankte eine Patientin nach drei Monaten erneut. Bei einer Gensequenzanalyse der nachgewiesenen Viren wurde  festgestellt, dass das Virus bei der zweiten Erkrankung elf Mutationen aufwies. „Das ist keine gute Neuigkeit“, sagte Van Ranst. Es bleibe nun zu hoffen, dass es sich um Ausnahmen handele und dass die Immunität bei der Mehrheit der Fälle mehr als vier Monate andauere.

Wieder-Infektion auch in Hongkong

Montag wurde bekannt, dass Hongkonger Forscher eine erneute Corona-Ansteckung bei einem bereits länger genesenen Patienten nachgewiesen haben.

Den Wissenschaftlern zufolge infizierte sich der untersuchte Patient innerhalb von viereinhalb Monaten zwei Mal mit dem neuartigen Coronavirus. Gen-Analysen zeigten demnach, dass die Infektionen von zwei verschiedenen Virusstämmen ausgelöst wurden. Der Fall zeige, dass eine nach einer ersten Corona-Infektion erworbene Immunität nicht unbedingt von Dauer sei, erklärten die Forscher.

Schlussfolgerung: Auch schon Infizierte sollten sich impfen lassen

Daher sei es möglicherweise anzuraten, dass auch in der Vergangenheit bereits Infizierte sich gegen das Virus impfen ließen, wenn ein Impfstoff vorliege. Im vorliegenden Fall war ein 33-jähriger Bewohner Hongkongs am 26. März positiv auf das Coronavirus getestet worden, nachdem er einschlägige Symptome gezeigt hatte. Nach seiner Gesundung wurde er zwei Mal negativ auf das Virus getestet.

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Am 15. August fiel ein weiterer Test dann positiv aus. Diesmal hatte er keine Symptome – er wurde nur getestet, weil er nach einem Spanien-Aufenthalt nach Hongkong zurückgekehrt war. Den Hongkonger Forschern zufolge wurde ihre Studie vom US-Fachblatt „Clinical Infectious Diseases“ zur Veröffentlichung angenommen und soll demnächst erscheinen. (afp/km/miri)

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