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  • War seit 2019 untergetaucht: Mafia-Boss Francesco Pelle. 
  • Foto: dpa

Corona ließ ihn auffliegen: Duisburg-Morde: Mafia-Boss festgenommen

Rom/Lissabon –

Die Polizei in Lissabon hat den flüchtigen Mafia-Boss der ‚Ndrangheta, Francesco Pelle, festgenommen. Der Mann steht im Zusammenhang mit mehreren Mafia-Morden, unter anderem in Duisburg, und galt als einer der gefährlichsten gesuchten Italiener.

Wie die Polizei am Montagabend mitteilte, war Francesco Pelle im Juni 2019 kurz vor der endgültigen Verurteilung durch das Kassationsgericht zu lebenslanger Haft verschwunden und wurde vom italienischen Innenministerium auf der Liste der gefährlichsten gesuchten Italiener geführt. Am Montag wurde Francesco Pelle dann festgenommen worden. Medienberichten zufolge lag der Gesuchte wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus.

Gefährlicher Mafia-Boss in Lissabon gefasst: Zusammenhang mit Blutbädern in Deutschland 

Pelles Verurteilung stand im Zusammenhang mit dem blutigen Kampf zweier ‚Ndrangheta-Clans, nämlich der Pelle-Vottari-Familie und des Strangio-Nirta-Clans, der schon im Jahr 1991 begonnen haben soll. Zwischen 2006 und 2007 starben dabei Dutzende Menschen, darunter auch bei einem Blutbad in Duisburg. 

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Laut der italienischen Nachrichtenagentur Ansa wurde Francesco Pelle Ende Juli 2006 bei einem Schusswechsel an der Wirbelsäule verletzt und war fortan auf einen Rollstuhl angewiesen. Die Rache folgte schließlich beim sogenannten Blutbad von Weihnachten 2006, bei dem die Frau des Bosses des Strangio-Nirta-Clans getötet wurde. Dafür wurde Pelle schließlich verurteilt. Mit dem „Blutbad von Duisburg“ rächte sich der Clan des gegnerischen Mafiabosses schließlich im August 2007 bei den Rivalen.

Mafia-Boss nach Corona-Infektion im Krankenhaus aufgeflogen 

Der Gesuchte saß seit 2008 laut Ansa bereits rund neun Jahre im Gefängnis. Das Gericht entließ ihn allerdings 2017 in den Hausarrest nach Mailand, wo er bis zur Bestätigung des endgültigen Urteils bleiben sollte. Von dort floh er schließlich, bis er nun in im portugiesischen Krankenhaus aufflog. (dpa/prei)

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