• Senior in einem Heim (Symbolbild).
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Corona in Seniorenheim: Mitarbeiter ließen sich nicht impfen – Bewohner sterben

Lützen –

Corona-Drama durch Impfverweigerer: Im Burgenlandkreis sind Dutzende Bewohner eines Seniorenheims an Covid-19 erkrankt, es gab sogar Todesfälle. Eingeschleppt wurde das Virus wohl durch die Mitarbeiter – von denen viele zuvor eine Impfung verweigert hatten.

Die Situation ist schlimm im DRK-Pflegeheim „Drei Villen“ in Lützen: 15 Bewohner und 13 Mitarbeiter sind dort derzeit mit dem Coronavirus infiziert, bestätigte Dr. Steven Müller-Uhrig, der Pressesprecher des zuständigen Burgenlandkreises auf Anfrage der „Bild“. Besonders schlimm: Zwei Senioren sind „an und mit einer Covid-19-Erkrankung“ gestorben, so Müller-Uhrig.

Seniorenheim-Mitarbeiter verweigern Impfung

Das Fatale: Wie die lokale Amtsärztin Dr. Ina Schmidt gegenüber „Bild“ sagte, hätten „75 Prozent der dort beschäftigten Mitarbeiter das Impfangebot nicht angenommen“. Demnach war auch ein Großteil der jetzt als infiziert registrierten Mitarbeiter nicht geimpft. 

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Dass das Coronavirus anderweitig ins Haus kam, scheint zumindest unwahrscheinlich: Der zuständige DRK-Kreisverband Weißenfels schreibt auf seiner Webseite: „Der Zutritt zu unseren Altenpflegeheimen wird Besuchern nur mit negativem Testergebnis gewährt.“

Aber warum steckten sich überhaupt so viele Bewohner an? Nach „Bild“-Angaben sollen die Betroffenen bereits gegen das Virus geimpft gewesen sein. Möglich sei aber, dass der Impfschutz noch nicht vollständig ausgebildet war, etwa weil die Immunisierung erst kürzlich erfolgte.

Einige Impfverweigerer haben ihre Meinung geändert

Das DRK will nun noch einmal eindringlich mit seinen Angestellten sprechen, damit diese ihre ablehnende Haltung gegenüber Impfungen überdenken. Sprecherin Annemarie Soeder sagte zur „Bild“, die Einrichtungsleitung habe „versucht, die Unsicherheiten, die die Mitarbeitenden einer Corona-Impfung gegenüber geäußert haben, abzubauen.“

Die meisten der Impfverweigerer hätten Angst vor Nebenwirkungen und Langzeitschäden als Begründung für die Ablehnung des Impfangebots angegeben. Dieses sei bereits im Januar an die Mitarbeiter abgegeben worden, so Soeder. Mittlerweile hätte einige ihre Meinung geändert.

Um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern, wurden die Bewohner nun weitgehend von der Außenwelt isoliert. Besuche finden derzeit nicht statt, alle Mitarbeiter müssen vor Dienstantritt zum Corona-Test. (mik/miri)

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