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Corona-Statement: „Noch lange nicht übern Berg“: Merkel appelliert an die Bürger

Berlin –

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Montagnachmittag, um 15.30 Uhr, ein neues Corona-Statement abgegeben. Dabei ging Sie auch nochmals auf die Corona-Lockerungen, die mit dieser Woche in Deutschland in Kraft treten.

Die Diskussion über diese Lockerungen hatte Merkel in einer Schaltkonferenz mit dem CDU-Präsidium zuvor nämlich überraschend scharf kritisiert. Sie mache sich Sorgen, dass die Corona-Fortschritte zunichte gemacht werden könnten, wenn sich zu wenige Menschen an die Beschränkungen halten.

Das Corona-Statement von Angela Merkel in der Übersicht: die wichtigsten Stichpunkte

  • „Ich weiß um die Not einsamer Menschen, die ihre Einsamkeit noch viel stärker spüren als sonst. Die Pandemie verlangt allen ziemlich viel ab“, sate Merkel zu Beginn der Pressekonferenz.
  • Merkel erinnerte daran, dass die Kontakregeln bis zum 3. Mai bestehen bleiben.
  • Es sei nötig, gerade jetzt „konzentriert“ zu bleiben. Merkel: „Die Situation, die wir aktuell sehen, ist trügerisch. Was die Öffnung der Geschäfte bedeutet, sehen wir erst in 14 Tagen. Das macht die Sache so schwierig.“
  • Es gelte zu vermeiden, dass es in Deutschland zu so dramatischen Zuständen kommt wie in anderen Ländern, sagte Merkel weiter.
  • „Es wäre jammerschade, wenn wir sehenden Auges in einen Rückfall gehen.“ Mit harten Maßnahmen sei viel erreicht worden, und die Reproduktionszahl der Infektionsketten sei unter 1 gedrückt worden. An etlichen Tagen gebe es also mehr Genesene als neu Infizierte. Die Kanzlerin mahnte aber, „dass wir am Anfang stehen und noch lange nicht über den Berg sind“.
  • Merkel äußert sich zur „Öffnungsdiskussionsorgien“-Aussage (hier lesen Sie mehr). Dabei mahnte sie erneut: Es werde aktuell eine Debatte geführt, die „eine Sicherheit insinuiert, wie wir sie alle noch nicht haben können“
  • Die Bundeskanzlerin appellierte an die Regierungschefs der Länder, die Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie nicht zu früh und zu weitgehend zu lockern. Sie wolle, dass der gemeinsam beschlossene Spielraum „möglichst eng ausgenutzt wird, nicht möglichst weit“.
  • „Es kann auch ein Fehler sein, dass man zu schnell voranschreitet“, sagte die Kanzlerin mit Blick auf die Länderchefs.

Angela Merkel stört Diskussion über Corona-Lockerungen

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Diskussionen über weitergehende Lockerungen der Beschränkungen im Kampf gegen das Coronavirus stark kritisiert. Sie soll unzufrieden sein, dass die Botschaft vorsichtiger Lockerungen in einigen Ländern zu „Öffnungsdiskussionsorgien“ geführt haben.

Die Diskussion über Lockerungen sei nicht hilfreich. Die Kanzlerin wurde mit den Worten zitiert: „Wir haben es noch nicht geschafft.“ Ihr liege die Stärkung der Gesundheitsämter am Herzen. Merkel betonte demnach: „Unser Spielraum ist sehr klein.“

Bund und Länder hatten sich nach fast vier Wochen Zwangspause vergangene Woche darauf geeinigt, dass von diesem Montag an kleine und mittlere Geschäfte bis zu einer Fläche von 800 Quadratmetern wieder öffnen dürfen. Die Details hängen von Branche und Bundesland ab. In den ersten Ländern gingen für die Abschlussklassen die Schule wieder los. Die strikten Kontakt- und Abstandsregeln sollen allerdings mindestens bis zum 3. Mai weiter gelten. (so, dpa, sp)

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