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  • Foto: Imago

Coole Kippe war gestern: Rauchen ist bei Jugendlichen so unbeliebt wie nie

Berlin –

Rauchen ist bei jungen Leuten in Deutschland so unbeliebt wie nie. Unter den 12- bis 17-Jährigen sagen nur noch 5,6 Prozent von sich, ständig oder gelegentlich zu rauchen, wie eine gestern vorgelegte Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ergab.

Unter den 18- bis 25-Jährigen sind demnach jetzt noch 21,2 Prozent Raucher – ebenfalls ein historischer Tiefstand. Rauchen sei bei jungen Menschen zunehmend uncool, sagte die BZgA-Leiterin Heidrun Thaiss.

Für die Studie wurden zwischen April und Juni 2019 den Angaben zufolge 7000 Menschen von 12 bis 25 Jahren befragt. Die Umfragereihe läuft seit 1973 in regelmäßigen Abständen.

Cannabis-Konsum ist vor allem im Jugendalter besonders gefährlich

Niedrige Zahlen hießen allerdings nicht, dass man sich ausruhen könne, so Thaiss weiter. Sorgen gelten demnach weiter dem sogenannten Komasaufen unter jungen Leuten – und dem Konsum-Anstiegen bei Cannabis. Laut Studie haben dies 10,4 Prozent der 12- bis 17-Jährigen und 46,4 Prozent der 18- bis 25-Jährigen schon einmal ausprobiert. „Cannabis ist die mit Abstand am meisten konsumierte illegale Substanz“, sagte Thaiss.

Dies sei besonders bedenklich, da der Konsum im Jugendalter mit besonderen Risiken für den wachsenden Organismus verbunden sei. Je häufiger und früher gekifft werde, desto höher seien Risiken für Hirnschäden, Lernschwächen und depressive Phasen, erklärte die Bundesdrogenbeauftragte Daniela Ludwig (CSU).

Daniela Ludwig: „Cannabis ist kein Brokkoli“

Sie warnte davor, mit Debatten über eine Freigabe von Cannabis den Eindruck zu erwecken, man spreche über einen harmlosen Stoff. „Nur weil Alkohol gefährlich ist – unbestritten – ist Cannabis kein Brokkoli.“ Sie habe keine Veranlassung, die Debatte über eine Legalisierung zu vertiefen. „Wir haben zwei Volksdrogen, ich brauche keine dritte“, sagte Ludwig mit Blick auf Alkohol und Tabak.

Heute will die Große Koalition ein schrittweises Verbot der Plakatwerbung fürs Rauchen durchs Parlament bringen. Wirksam werden soll es ab 2022. Ins Visier kommen auch E-Zigaretten.

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Es sei wichtig, dass Deutschland jetzt als letztes europäisches Land ein Außenwerbeverbot beschließe, das auch E-Produkte umfasse, sagte Ludwig. „Werbung wird gemacht, um Konsum anzureizen. Wer das Gegenteil behauptet, lügt.“ (mik/dpa)

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