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  • Foto: picture alliance/dpa

China, Vietnam, Indonesien: Asien in Angst vor neuer Corona-Welle

Peking/Hongkong/Hanoi –

Vielerorts in Asien herrscht Alarmstimmung: Nach steigenden Infektionszahlen wächst die Angst vor neuen Corona-Ausbrüchen. Die Behörden reagieren – und verhängen zum Teil drastische Maßnahmen.

Vietnam

Alle raus: Nach mehreren Neuinfektion in der vietnamesischen Küstenstadt Da Nang lassen die Behörden nun 80.000 Menschen aus der Millionenmetropole ausfliegen. Bei den meisten handele es sich um inländische Touristen, berichteten staatliche Medien gestern. Der Flughafen von Da Nang ist nun zunächst für alle internationalen Verbindungen geschlossen, auch der inländische Tourismus in der beliebten Küstenstadt soll für mindestens zwei Wochen gestoppt werden – genau wie öffentliche Veranstaltungen, Feste und religiöse Zusammenkünfte.

Vietnam war wegen strenger Maßnahmen bislang sehr erfolgreich im Kampf gegen Corona: Bislang wurden 431 Fälle bestätigt – aber kein einziger Todesfall.

Hongkong

Auch Hongkong hat seine Schutzmaßnahmen verschärft: Ab Mittwoch gelte an allen öffentlichen Orten Maskenpflicht, kündigte der Vize-Regierungschef der chinesischen Sonderverwaltungszone, Matthew Cheung, gestern an. Außerdem sind Zusammenkünfte von mehr als zwei Personen wieder untersagt.

Hintergrund ist eine neue Welle an Corona-Infektionen: In den vergangenen fünf Tagen wurden täglich mehr als 100 neue Fälle gemeldet. Cheung bezeichnete die Lage als „außerordentlich ernst“. Ein eilig aus dem Boden gestampftes Corona-Krankenhaus soll für den Notfall bereitstehen.

Auch Hongkong war es zunächst gelungen, die Pandemie rasch unter Kontrolle zu bekommen. Bislang haben sich nur gut 2600 Menschen in der 7,5 Millionen-Metropole infiziert.

China

Alarmierende Signale gibt es auch aus Festland-China: Das Land hat gestern den höchsten Anstieg der Corona-Neuinfektionen seit April verzeichnet. Insgesamt infizierten sich binnen 24 Stunden 61 Menschen mit dem neuartigen Virus, wie die nationale Gesundheitsbehörde mitteilte. 

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Die Entwicklung ist auf Infektionsherde im Norden zurückzuführen: Von Dalian, wo die ersten Fälle in einer Fischfabrik lokalisiert worden waren, hat sich das Virus in mindestens acht weitere Städte ausgebreitet, wie Staatsmedien berichteten. Inzwischen sind etwa mehr als 200 Erkrankungen in der Provinz Liaoning entdeckt worden. Die Behörden ordneten deshalb Massentests an und ließen mehr als 400 Flüge in die Hafenstadt streichen. Für einige Regionen wurde ein Lockdown angeordnet. Landesweit sind nach Behördenangaben derzeit 331 Menschen infiziert.

Indonesien

Die Zahlen schnellen auch in Indonesien nach oben: Innerhalb von 24 Stunden seien rund 1500 neue Fälle registriert worden, die Gesamtzahl sei damit auf 100.300 gestiegen, teilten die Behörden in Jakarta am Montag mit. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit Covid-19 stieg um 57 auf mehr als 4800. 

Bereits Mitte Juli hatte der südostasiatische Inselstaat erstmals China bei den Infektionszahlen überholt – rund einen Monat nachdem das Land Lockerungen für die Wirtschaft und das öffentliche Leben eingeleitet hatte.

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In einer Kabinettssitzung forderte Präsident Joko Widodo seine Minister auf, in der Bekämpfung der Pandemie nicht nachzulassen. Die Krise sei noch voll im Gange. „Das Ziel ist klar: Wir müssen die Todesrate so weit wie möglich reduzieren, die Genesungsrate steigern und die Zahl neuer Fälle eindämmen“, betonte Widodo. Der Archipel mit seinen fast 270 Millionen Einwohnern ist in der Region das am heftigsten von dem Virus betroffene Land. (mik/afp/dpa)

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