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Buckelpiste für „Sportliche“: Irre Posse um bayerischen Radweg

KIRCHDORF AN DER AMPER –

Was ist das denn für ein kurioser Anblick? Vor Kurzem erst wurde dieser Radweg im oberbayerischen Kirchdorf fertiggestellt – jetzt ist er bereits deutschlandweit Gesprächsthema. Der Grund: die nun ja … ziemlich unorthodoxe Streckenführung.

Fünf Hügel auf nur 500 Metern Länge: Ein neuer Radweg im bayerischen Kirchdorf an der Amper sorgt für Verwunderung – und jede Menge Spott. Nach fünf Jahren Planung und Bau ist in der 3000-Seelen-Gemeinde nördlich von München ein rund zwei Kilometer langer Radweg entstanden. Kosten: rund 3,3 Millionen Euro.

Das Kuriose: Auf einer Strecke von etwa einem halben Kilometer enthält er fünf künstliche Hügel und gleicht so einer Buckelpiste. Zuerst hatte die „Süddeutsche“ berichtet.

Buckelpiste statt gerader Strecke: Der Radweg ist nicht etwa versehentlich so entstanden – sondern gewollt.

Buckelpiste statt gerader Strecke: Der Radweg ist nicht etwa versehentlich so entstanden – sondern gewollt.

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Spott auf Twitter für Radweg in Kirchdorf an der Amper

Auf Twitter wurde der Radweg bereits mit zahlreichen spöttischen Kommentaren bedacht. „Eine Minigolfbahn auf dem Fußgänger laufen und Radfahrer fahren dürfen! Welche Stadt wäre nicht stolz darauf?“, fragte etwa ein Nutzer. Ein anderer kommentierte: „Wie schnell muss man da wohl mit dem Fahrrad fahren damit das Spaß macht?“

Den Anblick finden offenbar auch die Offiziellen komisch: „Das sieht natürlich kurios aus, und schön ist es nicht“, sagte eine Sprecherin des Landratsamts Freising. „Aber das ist kein Planungsfehler, das ist schon so gewollt.“ Wie bitte?

Die Buckelpiste ist gewollt

Für die wellenartige Streckenführung gibt es nach Angaben des Landratsamts mehrere Gründe: Läge der Radweg durchgängig tiefer als die Straße, wäre die Anfahrt von Traktoren auf angrenzende Felder zu schwierig. Wären Radler und Fußgänger auf der gleichen Höhe wie die Autofahrer unterwegs, hätte das nicht nur mehr Geld gekostet, sondern auch mehr Aufwand verursacht: Weil der Weg im Überschwemmungsgebiet der Amper liegt, müssten aufgeschüttete Flächen an anderer Stelle ausgeglichen werden.

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Eine dritte Möglichkeit wäre ein gemeinsamer Wirtschaftsweg gewesen. „Dann würden Mähdrescher aber auf dem gleichen Weg wie Radfahrer fahren“, heißt es dazu vom Landratsamt. Also habe man letztlich den hügeligen „Erlebnis-Radweg“ gebaut: „Das muss man ein bisschen sportlich sehen“, sagte die Sprecherin. „Wer die Hügel nicht schafft, schafft den Berg, der danach kommt, auch nicht.“

So kann man es natürlich auch sehen … (mik/dpa)

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