Wegen einer Bombendrohung bleibt das Oktoberfest bis mindestens heute Nachmittag geschlossen.

Wegen einer Bombendrohung bleibt das Oktoberfest bis mindestens heute Nachmittag geschlossen. Foto: Manuel Schwarz/dpa

Bombendrohung! Oktoberfest bleibt zu – Sprengfallen in Haus gefunden

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Ein brennendes Einfamilienhaus mit Sprengfallen, ein brennender Transporter, ein sterbender Mensch an einem nahen See – und dann auch noch eine „verifizierte Sprengstoffdrohung “ gegen das Oktoberfest.

Eine „verifizierte Sprengstoffdrohung“ gegen das Oktoberfest führt dazu, dass das Festgelände bis mindestens 17 Uhr gesperrt bleibt. Das erklärte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) laut „Süddeutscher Zeitung“ am Mittwochmorgen. Die Sperrung steht im Zusammenhang mit der Explosion im Münchner Norden und dem Fund eines Toten. Laut „Süddeutscher“ sagte Reiter weiter, es gebe „einen Brief von dem Täter von heute früh“.

München: Sprengfallen gefunden – Toter liegt am See

Zuvor hatten ein Feuer und Explosionsgeräusche einen Großeinsatz ausgelöst. In einem Münchner Wohngebiet wurde ein völlig ausgebrannter Transporter gefunden – und ein sterbender Mensch an einem nahen See.

Ein Polizist steht an einem Pkw, der gebrannt hat, in der Nähe des Münchener Einfamilienhauses. Roland Freund/dpa
Ein Polizist steht an einem Pkw, der gebrannt hat, in der Nähe des Münchener Einfamilienhauses.
Ein Polizist steht an einem Pkw, der gebrannt hat, in der Nähe des Münchener Einfamilienhauses.

Um 4.41 Uhr war ein Notruf eingegangen, Anwohner im Stadtteil Lerchenau im Norden der bayerischen Landeshauptstadt hörten explosionsartige Geräusche oder Schüsse und sahen die Flammen. 

Der oder die Verletzte starb nach Polizeiangaben am Vormittag. Auf X schrieb die Polizei, dass die verletzte Person mit den Geschehnissen um das brennende Haus im Zusammenhang stehen könnte. In dem Haus, das nach ersten Erkenntnissen vorsätzlich in Brand gesteckt wurde, wurden den Angaben zufolge Sprengfallen gefunden. 

„Dann hat’s gebrannt“

„Gegen circa fünf Uhr aufgewacht, weil es ein paar Mal gescheppert hat“, sagte ein Anwohner. „Aufgestanden, nachgeschaut, und dann hat’s gebrannt.“ Eine weitere Anwohnerin berichtete von einer beißenden Rauchwolke, der Brandgeruch war weithin wahrnehmbar. Noch Stunden später war der Rauch aus der Ferne zu sehen. „Es wird alles evakuiert, die ganze Straße“, sagte eine Frau. Die Polizei sperrte den Bereich großräumig ab, der Verkehr staute sich.

Verschiedenen Medienberichten zufolge soll der Tote die Sprengsätze in seinem Elternhaus gelegt und sich anschließend das Leben genommen haben, eine offizielle Bestätigung dafür steht aber noch aus. Laut Polizei wird eine weitere Person vermisst, „von welcher keine Gefahr ausgeht“.

München: Sperrzone um das brennende Gebäude

Schwer bewaffnete Einsatzkräfte waren in dem normalerweise sehr ruhigen Viertel am Rande Münchens unterwegs. Die Polizei ordnete einen Evakuierungsradius von 200 Metern rund um das brennende Gebäude an, der von den Anwohnern geräumt werden sollte. Auch eine Mittelschule wurde gesperrt. Die Feuerwehr war nach Angaben eines Sprechers mit etwa 100 Mann vor Ort. 

Großeinsatz der Polizei und Feuerwehr in München. dpa
Poliisten und Feuerwehrleute stehen auf einer Straße in München
Großeinsatz der Polizei und Feuerwehr in München.

Der Tote wurde am Lerchenauer See gefunden, im Herbst ein beliebtes Ziel für Spaziergänger. Der See ist zu Fuß gut zehn bis fünfzehn Minuten von dem brennenden Haus entfernt.

München: Polizei prüft vermeintliche Selbstbezichtigung der „Antifa“

Inzwischen ist eine Selbstbezichtigung auf „Indymedia“ aufgetaucht, die einen linksextremen Zusammenhang nahelegt – und den bisherigen Informationen der Polizei entgegenstehen, denen zufolge ein Familienstreit Hintergrund der Taten sein könne: Unter dem Titel „Antifa heißt Angriff“ heißt es: „In den frühen Morgenstunden haben wir im Münchner Norden einige Luxuskarren abgefackelt und Hausbesuche abgestattet. Zudem ging für einen Fascho sein Morgenspaziergang nicht besonders gut aus.“

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Auf „Indymedia“ kann jeder beliebige Inhalte posten. Die Webseite gilt als Sprachrohr der linksextremen Szene, immer wieder tauchen aber auch Schreiben dort auf, die augenscheinlich unwahre Angaben machen. Der Polizei ist die Selbstbezichtigung bekannt, man prüfe wie bei allen anderen Hinweisen einen Zusammenhang. (dpa/josi)

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