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Bombenanschlag: Ex-Minister in Malta zahlte wohl 350.000 Euro für Mord an Journalistin

Sie berichtete über Korruption und Politik: Vor drei Jahren wurde die maltesische Journalistin und Bloggerin Daphne Caruana Galizia durch ein Attentat getötet – sie starb durch eine Autobombe. Mehrere Politiker rückten in den Fokus der Ermittlungen, einige traten bereits zurück. Nun steht Maltas Ex-Wirtschaftsminister Cardona im Rampenlicht.

Im Fall der ermoderten Journalistin Daphne Caruana Galizia sind neue Details bekannt geworden: So soll der ehemalige Wirtschaftsminister Chris Cardona (48) den mutmaßlichen Mördern 350.000 Euro gezahlt haben. Das sagte Melvin Theuma, der zugibt, ein „Mittelsmann des Mordes“ zu sein, am Montag vor Gericht aus – im Gegenzug für seine Aussagen soll ihm Straferlass versprochen worden sein. 

Handy des Ministers wurde in der Nähe des Tatorts gefunden

Cordona widerspricht dieser Aussage in der Zeitung „Times of Malta“. Es sei alles erlogen. Doch seine Telefonnummer bringt ihn in engen Zusammenhang mit der Tat: In einem Handy, das in der Nähe des Tatorts entdeckt worden war, fand man die Nummer des Ministers, berichtete der „Spiegel“. 

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Galizia, die über Politik und Korruption schrieb, war im Oktober 2017 mit einer Autobombe in die Luft gesprengt worden. Bislang werden drei Männer beschuldigt, den Anschlag durchgeführt zu haben: Vincent Muscat und die Brüder Alfred und George Degiorgio sitzen seit Ende 2017 in Haft. Als Drahtzieher ist der Geschäftsmann Yorgen Fenech angeklagt, der in enger Beziehung zur damaligen Regierung stand. Die Beschuldigten weisen die Vorwürfe zurück. 

Vor dem Hintergrund des Falls wurde die Regierung ausgetauscht und Malta bekam Anfang 2020 einen neuen Premier. 

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