• Kim Jong Un, Machthaber von Nordkorea, während einer Militärparade Mitte Januar.
  • Foto: dpa/KCNA

Beängstigende Entwicklung: Arbeiten Nordkorea und der Iran heimlich zusammen?

Pjöngjang –

Von kaum einem Land geht eine solche Gefahr für den internationalen Frieden aus wie von Nordkorea. Ein UN-Bericht zeigt nun, dass das Land weiter unbeirrt an seinem Atom-Arsenal arbeitet – und sich für die Entwicklung von Langstreckenraketen mit dem Iran zusammentut.

Nordkorea und der Iran haben nach Erkenntnissen der UNO im vergangenen Jahr ihre geheime Kooperation bei der Entwicklung von Langstreckenraketen wieder aufgenommen.

Im Rahmen dieser Zusammenarbeit seien „wesentliche Bauteile“ von Raketentechnologie geliefert worden, heißt es in einem am Montag von UN-Experten an den Sicherheitsrat übermittelten Bericht, den die Nachrichtenagentur AFP einsehen konnte.

Zusammenarbeit mit Nordkorea: Iran streitet ab

In dem Report wird auch eine Stellungnahme der iranischen Regierung zitiert, in der sie eine Kooperation mit Pjöngjang beim Raketenprogramm abstreitet.

In dem UN-Bericht geht es um die Vielzahl von Sanktionen, welche die Weltorganisation in den vergangenen Jahren gegen Nordkorea wegen des Atom- und Raketenprogramms des Landes verhängt hat. Der Bericht wird jährlich erstellt.

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Im aktuellen Report heißt es, dass Nordkorea im vergangenen Jahr sein Atom- und Raketenprogramm weiter vorangetrieben und sich damit über die Resolutionen des UN-Sicherheitsrats hinweggesetzt habe. Pjöngjang habe spaltbares Material produziert und die Infrastruktur seines Raketenprogramms modernisiert. Auch habe Nordkorea sich weiterhin um „Material und Technologie für diese Programme aus dem Ausland“ bemüht.

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Militärparade in Nordkorea mit Raketen Mitte Januar (Achtung: Bild von der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA zur Verfügung gestellt und nicht verifiziert).

Foto:

dpa/KCNA

Finanziert werde das Atomprogramm offenbar unter anderem mit Hacker-Aktivitäten, die direkt vom nordkoreanischen Geheimdienst ausgeführt würden. Diese hätten zuletzt „virtuelle Vermögenswege und Verwalter von Vermögenswerten“ sowie Verteidigungsunternehmen ins Visier genommen.

Zudem habe das Land von Herrscher Kim Jong Un die UN-Sanktionen unter anderem zum begrenzten Import mit verarbeitetem Erdöl und anderen Stoffen systematisch umgangen, beispielsweise mit einem Transfer der Güter zwischen Schiffen auf dem Meer.

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Die jüngste Militärparade Nordkoreas und zuvor der achttägige Parteikongress wurden kurz vor der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Joe Biden abgehalten. Während des Kongresses hatte Kim die USA als „Hauptfeind“ bezeichnet.

Auch kündigte er an, sein Land werde die nukleare Abschreckung mit neuen Waffen einschließlich neuer Interkontinentalraketen stärken. Auch die Spannungen zwischen Nord- und Südkorea verschärften sich wieder. (dpa)

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