• Der Klang der Antiquität sorgt für schmerzverzerrte Gesichter bei den Händlern. (v.l. Julian Schmitz-Avila, Fabian Kahl und Esther Ollick)
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„Bares für Rares“: Kuriosität sorgt für schmerzverzerrte Gesichter bei den Händlern

Köln –

Jörg Gehrke (53) aus Clausthal-Zellerfeld im Harz hat ein ziemlich merkwürdiges Möbelstück mit ins Pulheimer Walzwerk zu „Bares für Rares“ gebracht. 

Zu der Antiquität kam er per Zufall. Jörg Gehrke kaufte das Haus, in dem das Möbelstück stand.

Der 53-Jährige weiß selber nicht genau, um was es sich bei seiner Rarität handelt und möchte von den Experten gerne wissen, wie alt die Antiquität ist und was der genaue Wert des Möbelstücks ist. 

„Bares für Rares“-Experte Kümmel löst das Rätsel

Da ist er bei Experte Detlev Kümmel (51) genau an der richtigen Adresse. Der 51-jährige Antiquitätenfachmann kann einiges über Jörg Gehrkes Kuriosität erzählen. Aber auch Moderator Horst Lichter (57) hat eine wage Idee, um was es sich bei der Antiquität handelt. 

„Es ist ein selbstspielendes Musikinstrument oder wie auch immer“, vermutet er. 

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Experte Detlev Kümmel (l.) kann Moderator Horst Lichter und Verkäufer Jörg Gehrke einiges über das Orchestrion erzählen.

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Damit liegt der Moderator richtig. Detlev Kümmel erklärt, dass es sich um ein Orchestrion handelt, das in der Zeit zwischen 1890 und 1900 gebaut wurde und vermutlich in einem Salon, im übertragenen Sinne eine feinere Kneipe, in Frankreich gestanden hat, denn: Das Orchestrion hat einen Münzeinwurf. 

„Bares für Rares“: „Die beste Erfindung an dem Ding ist die Bremse“

Natürlich will Moderator Horst Lichter auch wissen, wie sich das Orchestrion anhört. Diesen Wunsch bereut der 57-Jährige schnell, denn der Klang ist äußerst gewöhnungsbedürftig. 

„Kann man das auch abstellen?“, fragt Lichter den Experten. Zum Glück geht das, denn das Orchestrion hat eine Bremse. 

„Die beste Erfindung an dem Ding ist die Bremse“, bemerkt Lichter.  

„Bares für Rares“: Da ist der Wurm drin

Die ungewöhnliche Antiquität macht optisch zwar einiges her, ist aber „überarbeitungsbedürftig“, wie Detlev Kümmel erklärt, denn: Teilweise ist das Holz schon von Holzwürmern befallen und das Orchestrion muss gestimmt werden.

Trotzdem hat Jörg Gehrke eine recht hohe Preisvorstellung. Der 53-Jährige hätte gerne 700 bis 1000 Euro für das Orchestrion. Allerdings liegt er mit dieser Vorstellung sogar noch unter der Expertise. Detlev Kümmel schätzt die Rarität auf 1500 bis 1800 Euro.

„Bares für Rares“: Fragende Gesichter bei den Händlern

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Jörg Gehrke muss den Händlern um Fabian Kahl (r.) erstmal erklären, was er da mitgebracht hat.

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Auch die Händler wissen auf den ersten Blick nicht, um was es sich bei Jörg Gehrkes Antiquität handelt. „Was ist das für ein Möbelstück?“, fragt Händlerin Esther Ollick (40). 

Fabian Kahl (28) kann auch nach genauerer Betrachtung nicht genau sagen, um was es sich handelt. Jörg Gehrke muss mit seinem neu erworbenen Wissen helfen. 

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„Bares für Rares“: „Wie im Gruselkabinett“

„Das ist ein Orchestrion von Nicolas Rossi“, erklärt er den Händlern und demonstriert gleich auch den gewöhnungsbedürftigen Klang des selbstspielenden Instruments. 

„Klingt so ein bisschen wie im Gruselkabinett“, findet Susanne Steiger (37). 

Trotzdem bietet Fabian Kahl gleich 500 Euro für das Orchestrion. 

„Bares für Rares“: Händlern wittert den großen Deal

Händler Walter „Waldi“ Lehnertz (52) geht gleich aufs Ganze und will von Jörg Gehrke wissen, wie hoch seine Schmerzgrenze ist. Waldi schätzt den Verkaufswert zwar auf 3000 bis 3500 Euro, geht aber auch davon aus, dass man nochmal ungefähr 2000 Euro in die Aufarbeitung stecken muss. 

Waldi erhöht zwar auf 600 Euro, doch das ist Jörg Gehrke noch zu wenig. Antiquitätenhändler Fabian Kahl wittert das große Geschäft und einigt sich mit dem Verkäufer auf 700 Euro. Damit ist die Expertise zwar bei weitem nicht erreicht, dafür aber Jörg Gehrkes ursprüngliche Schmerzgrenze. (mie)

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