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  • Weil eine Krankenschwester in Los Angeles zum Schutz vor Corona nach Schutzkleidung fragte, wurde sie beurlaubt.

Aus Angst vor Corona: Krankenschwester fragt nach Schutzkleidung und wird entlassen

Los Angeles –

Die Corona-Krise sorgt weltweit für Verunsicherung, nicht nur bei den Bürgern. Auch für das Personal in Krankenhäusern ist es eine große Herausforderung. 

Umso mehr sorgt eine Geschichte aus den USA für Entsetzen: Dort soll eine Krankenschwester entlassen worden sein, weil sie nach zusätzlicher Schutzkleidung fragte. Und das, obwohl das Personal in den Kliniken tagtäglich direkten Kontakt mit Infizierten hat.

Corona: Krankenschwester machte auf fehlende Schutzkleidung aufmerksam

Die Krankenschwester Jhonna Porter arbeitet in einem Krankenhaus in Los Angeles. Als die Einlieferungen der an Covid-19 erkrankten Patientinnen und Patienten stiegen, stieg auch ihre Sorge um zu wenig Schutzkleidung für ihre Abteilung.

Sie machte ihre Verunsicherung daraufhin öffentlich und schrieb in einer privaten Facebook-Gruppe mit ihren Kollegen: „Die Gerüchte stimmen, unsere Abteilung wird zum Coronavirus-Stock. Passt bitte auf euch auf.“ Damit wollte sie auf die fehlende Ausrüstung hinweisen.

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Doch der Hilferuf ging nach hinten los, denn die Krankenschwester wurde daraufhin beurlaubt – ohne Bezahlung. Diese Art der Beurlaubung kommt in Amerika einer Kündigung gleich.

Corona: Pfleger in USA wegen Spendenaufruf entlassen 

In einem Interview mit dem amerikanischen Sender CBS erklärte Porter, dass es sich anfühlte, als würde man Vergeltung an ihr üben, weil sie sich um die Sicherheit und Gesundheit ihrer Kolleginnen und Kollegen sorgte. In dem Beitrag auf Facebook hatte sie auch geschrieben, in welchen Räumen die Infizierten untergebracht wurden. Dadurch habe sie laut ihres Arbeitgebers die Privatsphäre der Patientinnen und Patienten verletzt.

„Ich wollte doch nur helfen, damit wir sicher sind“, so Porter. Sie ist nicht die Einzige, die durch einen öffentlichen Hilferuf suspendiert wurde. Ein Kollege, der in einem Facebook-Post nach Schutzkleidungs-Spenden bat, wurde ebenfalls entlassen.

Nach Spendenaufruf: Krankenhaus weigert sich Masken anzunehmen

Er rief unter anderem dazu auf, fehlende Masken an das Krankenhaus zu spenden. „Ich hätte nicht gedacht, dass meine Bitte so kontrovers ist. Ich wollte doch nur helfen, damit wir sicher sind“, sagte er im Interview mit CBS. Das Krankenhaus habe sich geweigert, die Spenden anzunehmen und so bleibe er nun auf den Masken und Schutzanzügen sitzen. 

Das Krankenhaus teilte mit, dass sich das Personal in sozialen Medien äußern dürfe. Es sei jedoch nicht in Ordnung, die Angaben der Patientinnen und Patienten offenzulegen.

Mittlerweile wurde die Uneinigkeit geklärt und Jhonna Porter und ihr Kollege dürfen wieder arbeiten. (mei)

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