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Attacke in Berlin: Auto dringt zum Bundeskanzleramt vor und rammt Tor

Berlin –

Aufregung in der Hauptstadt: Ein Autofahrer ist am Mittwochvormittag mit seinem Wagen gegen das Tor des Bundeskanzleramtes in Berlin gefahren.

Er beschädigte dabei mit der Front des Wagens mindestens zwei Metallstreben des Gittertores, wie ein dpa-Fotograf am Mittwochvormittag berichtete. Der Fahrer wurde von der Polizei in Gewahrsam genommen, wie die Berliner Polizei auf Twitter mitteilte.

Es soll sich um einen 54-jährigen Mann handeln. Aus Sicherheitskreisen hieß es, das Fahrzeug sei „mit langsamer Geschwindigkeit gegen das Tor des Bundeskanzleramtes gerollt“. 

Der Mann ist offenbar ein Wiederholungstäter: Im Februar 2014 war der damals 48-Jährige mit demselben Auto gegen den Zaun des Kanzleramts gefahren. Fotos von dem Vorfall zeigen den Wagen mit einer politischen Beschriftung, die sich gegen den Klimawandel richtete. Auf der anderen Seite des Autos stand eine Liebeserklärung. Auch damals wurde der Mann von der Polizei festgenommen.

Auf dem Auto am Kanzleramt standen Beschimpfungen

Auch dieses Mal war das Auto beschriftet: Auf der Fahrerseite des dunklen Kombis stand in weißer Schrift: „Ihr verdammten Kinder- und alte Menschen-Mörder“. Auf der Beifahrerseite stand: „Stop der Globalisierungs-Politik“.

Ob es sich um einen gezielten Anschlag handelte, war zunächst unklar: Das könne man noch nicht sagen, so eine Polizeisprecherin. Man ermittle in alle Richtungen.

Der Vorfall ereignete sich während der laufenden Sitzung des Bundeskabinetts. Dieses tagt in der Regel mittwochs morgens im Kanzleramt. Für Merkel und die Abgeordneten hätte aber keine Gefahr bestanden, hieß es.

Offenbar ein Verletzter nach Auto-Attacke

Die Polizei sperrte den Bereich nach dem Vorfall ab. Rettungswagen standen in der Nähe. Nach dem Bericht eines dpa-Fotografen soll ein Mensch leicht verletzt und im Krankenwagen behandelt worden sein.

Die Fahrt in den Zufahrtsbereich des Bundeskanzleramtes ist nicht erlaubt. Darauf weist ein Schild hin. Lediglich Fahrradfahrern ist es erlaubt, weiter zu fahren. Allerdings handelt es sich um öffentliches Straßenland. Vor dem Kanzleramt befindet sich ein Tor, das in den Boden versenkt werden kann und meist offen ist.

Zusammenhang mit Anti-Coronaregel-Protesten nicht bekannt

Ob die Aktion womöglich im Zusammenhang mit den jüngsten Protesten gegen die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie steht, war zunächst unklar. In der vergangenen Woche waren während einer Abstimmung des Bundestags über das Infektionsschutzgesetz Protestkundgebungen in direkter Nähe des Bundestages und vor dem Kanzleramt verboten worden.

Nach Medienberichten wurde dasselbe Auto bereits im Februar 2014 gegen den Zaun des Kanzleramtes gefahren. Fotos von dem damaligen Vorfall zeigen den Wagen mit einer politischen Beschriftung, die sich gegen den Klimawandel richtete. Auf der anderen Seite des Autos prangte eine Liebeserklärung. Verletzt wurde niemand, das Auto sei sehr langsam unterwegs gewesen, hieß es damals von der Polizei. Der 48 Jahre alte Fahrer des Autos wurde damals festgenommen. (mik/dpa)

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