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  • Jim Carrey stellte seinen neuen Film „Sonic the Hedgehog“ auch in Berlin vor.
  • Foto: dpa

Assistentin rief weinend an: Jim Carrey: Atombomben-Alarm versetzte ihn in Todesangst

Los Angeles –

„Die Maske“, „Der Grinch“ und jetzt „Sonic the Hedgehog“. Jim Carrey spielt in der auf dem gleichnamigen Videospiel basierenden Komödie die Rolle des Dr. Ivo Robotnik. Und der Star-Komiker erweist sich einmal mehr als Meister der Maske. Wir sprachen mit ihm.

Stehen eigentlich alle Ihre verrückten Gags im Drehbuch?

Jim Carrey: Manchmal steht da nur „Jim macht was“, und dann lasse ich mit dem Spaßmacher in meinem Gehirn die Gäule durchgehen. 20 Ideen kommen mir am Abend davor, einige erscheinen mir im Traum und dann fällt mir auch noch etwas beim Frühstück ein. Ich bin eine Art Potpourri der konstanten Kreativität.

Mit Dr. Robotnik kehren Sie zu den Rollen zurück, für die die Fans Sie geliebt haben.

Es war genau der richtige Zeitpunkt. Ich brauche Spaß. Ich will, dass die Leute, die drei Jahre lang durch die Tiefe des Marianen-Grabens gezogen worden sind, wieder etwas zu lachen haben. Fake News und politische Interessen haben dazu geführt, dass die Leute Meinungsverschiedenheiten als Hass verstehen.

Was bedeutet Ihnen Ruhm heutzutage?

Wenn es dich zum ersten Mal trifft, dass du berühmt bist, dann ist das wie in einem Wasserstrudel gefangen zu sein.

Haben Sie das überwunden?

Ich schätze Dinge heute mehr als früher. Ich schätze Menschen mehr als früher. Ich stehe morgens um sechs Uhr auf, ziehe mir die Schuhe an und flitze mit meinen Rollerblades oder auf einem elektrischen Fahrrad durch Beverly Hills. Wenn ich nach Hause komme, dann bereite ich mir selbst das Frühstück…

…was in Beverly Hills jeder seinem Koch überlässt. 

Ich habe angefangen, mir meine eigenen Mahlzeiten zuzubereiten. Mir ist klar geworden, dass man viel zu viel an andere delegiert, wenn man das Geld hat. Ich war an einem Punkt angekommen, wo ich mir sagte: „Ich muss wieder mein eigenes Leben führen“. Ich rede mit Obdachlosen, die auf mich zukommen und sagen „Die Welt endet 2026“.

Und Sie antworten?

Für mich hat sie schon vor vielen Jahren geendet.

Wird man in ihrem Buch „Memoirs und Misinformation“ etwas entdecken, das man noch nicht von Jim Carrey gewusst hat?

Das Buch ist wild. Ich zerreiße mich in Stücke.  Ich würdige mich herab, mache mich lustig über meine eigenen Schwächen. Es ist mega-wichtig, dass wir etwas zu lachen haben. Wenn wir nicht mehr über uns lachen können, dann sind wir als Gattung erledigt.

Hier lesen Sie mehr: „Ich wollte nicht mehr im Showgeschäft sein“ – Jim Carrey über schwere Vergangenheit

Womit wir wieder beim Ende der Welt wären.

Das Erlebnis vom Ende der Welt spiegelt sich auf dem Einband meines Buches wider. Das Foto habe ich per Screenshot versehentlich in einem Moment geknipst, als ich überzeugt war, dass ich nur noch 10 Minuten zu leben habe.

Wieso das?

Vor zwei Jahren war ich grade auf Hawaii, als mich meine Assistentin Linda weinend angerufen hat. Sie hat gesagt, dass die Behörden alle Einwohner von Hawaii informiert haben, dass ein Atomraketenangriff bevorsteht. Die Raketen waren nur noch 10 Minuten entfernt vorm Aufschlag und wir saßen fest.

Wie haben Sie reagiert?

Mein erster Gedanke war: „Wow, was für eine witzige Weise, zu sterben.“ Und dann habe ich vergeblich versucht, meine Tochter zu erreichen. Linda schlug vor, sich unter der Treppe zu verkriechen. Aber ich wollte nicht wie eine Kakerlake verenden.

Und dann kam die Entwarnung, dass der Atombombenalarm versehentlich ausgelöst wurde. Wie erleichtert waren Sie?

Erleichtert? Ich war erst enttäuscht, dass nichts passiert ist. Und dann wurde ich wütend. Ich habe überlegt, bei wem ich anrufen und mich beschweren kann.

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