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  • Foto: picture alliance/dpa/Ritzau Scanpix/AP

Angst um’s Grundwasser: Kadaver von Millionen Nerzen werden wohl wieder ausgegraben

Kopenhagen –

Sie wurden umgebracht, da man bei ihnen eine Variante des Coronavirus festgestellt hat: Dänemark hat etwa 17 Millionen Nerze töten lassen – trotz heftiger Proteste. Doch das Thema ist noch nicht abgeschlossen: Nun könnten die Millionen Kadaver womöglich wieder aus ihrer letzten Ruhestätte ausgegraben werden.

Mehrere Parteien im Parlament in Kopenhagen befürchten, dass die gekeulten Pelztiere beim Verwesungsprozess Phosphor und Stickstoff absondern und somit etwa das Trinkwasser oder Badegewässer verunreinigen könnten. Deshalb spricht sich eine politische Mehrheit für das Ausgraben der Tiere aus.

Kopenhagen: Angst vor Verunreinigung des Trinkwassers

Diese Möglichkeit schaut sich nun auch die dänische Regierung näher an: Die Regierung wolle ebenso wenig wie jeder andere, dass die Nerze Verunreinigung oder andere Probleme verursachten, sagte der neue Lebensmittelminister Rasmus Prehn am Freitag dem Fernsehsender TV2. Gemeinsam mit den weiteren Parlamentsparteien und den zuständigen Behörden wolle man analysieren, ob es das richtige Vorgehen sei, die Nerze auszugraben und im Anschluss zu verbrennen.

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Regierungschefin Mette Frederiksen hatte am 4. November angekündigt, dass alle Nerze in Dänemark getötet werden sollen, weil das Coronavirus in den Tieren mutiert sei und sich auf den Menschen übertragen habe. Besonders eine mutierte Virusvariante war vom dänischen Gesundheitsinstitut SSI als besorgniserregend eingestuft worden, weil diese nach Angaben des Instituts mögliche Auswirkungen auf künftige Corona-Impfstoffe haben könnte. Die Massenkeulung der etwa 17 Millionen Pelztiere hat in Dänemark zu einer größeren Debatte geführt, unter anderem, weil für sie länger die rechtliche Grundlage gefehlt hatte.

Millionen Tiere sind bereits gekeult worden. Aufnahmen von Massengräbern für die Tiere zeigten zuletzt, dass etliche tote Nerze wegen sich in ihren Körpern ausdehnender Gase wieder an die Oberfläche gelangt sind. (vd/dpa)

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