Symbolbild
  • Foto: Markus Spiske / Unsplash

Über Geld (und Gehalt) redet man nicht – oder vielleicht doch?

Klare Antwort: Es kommt darauf an. Zwar sprechen die Deutschen im Allgemeinen nicht so gerne über das liebe Geld, tatsächlich hat sich dies in den letzten Jahren stark verändert. Dazu trägt unter anderem das seit 2018 in Deutschland geltende Entgelttransparenzgesetz bei. Damit stellt das Gesetz sicher, dass gleicher Lohn für die gleiche Arbeit gezahlt wird. Es verpflichtet Arbeitgeber also dazu, transparent zu machen, welchen Lohn sie für vergleichbare Arbeitsleistungen zahlen. Zusätzlich geben viele der einschlägigen Jobportale wie etwa StepStone auch in Deutschland mittlerweile zumindest eine Gehaltsspanne bei Stellenanzeigen an. 

Andere Länder sind uns hier dennoch weit voraus. Dort ist es längst üblich oder sogar im Gesetz verankert, dass Stellenanzeigen genaue Gehaltsangaben enthalten. Solche Angaben zu machen, halte ich für gut und sinnvoll. Denn Arbeitgeber können sich selbst und Talenten an dieser Stelle durch mehr Transparenz viel Mühe ersparen, da Jobsuchende sich gar nicht erst auf Jobs mit unattraktivem Gehalt bewerben würden. Meist erfahren sie das aber erst im Bewerbungsgespräch oder noch später bei den Gehaltsverhandlungen. Wenn Jobsuchende wegen zu wenig Geld dann doch absagen, hat der Arbeitgeber oft schon einen langwierigen und aufwändigen Prozess hinter sich. 

In meinen Augen sind Gehaltsangaben in Stellenanzeigen darüber hinaus ein wichtiger Faktor bei der Suche nach der passenden Stelle. Aktuelle Studien zeigen, dass sich ein wachsender Teil der Jobsuchenden einen transparenten Umgang mit Gehaltsangaben wünscht. Natürlich ist und bleibt das Gehalt bei der Suche nach einem Job immer nur einer von vielen Bausteinen, aber es bleibt einer der wichtigsten Gründe bei der Entscheidung für (oder gegen) einen Job. Und so kann es nicht schaden, wenn wir alle etwas mehr Transparenz zulassen würden.


Der Autor

hfr
Marcus Merheim

Marcus Merheim setzt sich seit mehr als zehn Jahren mit den unterschiedlichsten Personalthemen auseinander. Als Gründer von hooman EMPLOYER MARKETING bringt er mit seinem Team Marketing- und Vertriebsaspekte in das erfolgreiche Finden & Binden von Mitarbeitenden ein. Inhaltlich liegt sein Fokus auf Recruiting und Employer Branding sowie New Work und Digitalisierung. Zu diesen Themen steht er mit Vorträgen auch regelmäßig auf Bühnen im DACH-Raum. Die Leistungen von hooman – Beratung, Strategie und Interimsmanagement – stellen dabei immer den Menschen in den Mittelpunkt. 

Weitere Informationen: https://www.hooman-em.de


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