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Magdalena führt einen Imbiss
  • Magdalena (58) aus Steilshoop führt einen Imbiss im Hafenindustriegebiet.
  • Foto: Patrick Sun

„Wie viel verdienen Sie eigentlich?“ – So ergeht es Hamburgern in ihrem Beruf

Für die eine ist’s Erfüllung, für den anderen tägliche Quälerei: die Arbeit. Wir wollten wissen: Wie sieht es bei Ihnen aus in Sachen Stress-Level, Einkommen, Spaß und Zukunftssorgen? Und denken Sie manchmal darüber nach, sich zu verändern?

Angelique (30) aus Rahlstedt ist Busfahrerin. Patrick Sun
Busfahrerin Angelique
Angelique (30) aus Rahlstedt ist Busfahrerin.

Angelique (30), Busfahrerin aus Rahlstedt. Seit 2019 bei der Hochbahn. Was Spaß macht: „Die Vielfalt, unterschiedliche Fahrgäste. Ich mag gerade ältere Leute, die erzählen schöne Geschichten und bedanken sich für den Transport.“ Sie fährt viele unterschiedliche Linien und kennt somit alles nördlich der Elbe. „Am liebsten fahre ich E-Gelenkbus.“ Blöd ist? „Spätdienst, weil Familie wichtig ist und mein Kind mich abends braucht. Ich mag auch keine egoistischen Autofahrer – es wird zusehends schwieriger im Straßenverkehr mit dem Bus.“ Sie arbeitet 39 Stunden die Woche, Vollzeit. „Den Job kann ich gut bis zur Rente machen. Ich liebe es, Bus zu fahren. Es ist wie ein Hobby für mich.“ Einstiegsgehalt: 3000 Euro plus Zuschlag.

Alexander (21) macht einer Lehre zum Anlagenmechaniker. Patrick Sun
Anlagenmechaniker Alexander Gries
Alexander (21) macht einer Lehre zum Anlagenmechaniker.

Alexander (21), Anlagenmechaniker-Azubi: „Ich hab mich gegen das Abitur entschieden und für eine handwerkliche Ausbildung.“ Handwerk macht ihm großen Spaß. Auch bis zur Rente? „Das kann ich mir gut vorstellen.“ Und was ist nicht so gut? „Dass so viel draußen gearbeitet wird.“ Daher plant er, im Alter lieber administrativ und nicht als Handwerker für sein Unternehmen zu arbeiten. Das Einstiegsgehalt liegt zwischen 2500 und 3000 Euro im Monat. Alexander sieht gute Aufstiegschancen, denn: „Der Beruf floriert aktuell durch die Energiekrise.“

Dino (59) aus Maschen ist Fernkraftfahrer. Patrick Sun
Fernkraftfahrer Dino
Dino (59) aus Maschen ist Fernkraftfahrer.

Dino (59), Fernkraftfahrer aus Maschen: „Ursprünglich hab ich eine Lehre zum Maurer gemacht, war dann aber von der Idee begeistert, große schwere Maschinen zu fahren.“ Früher habe ihm der Job Spaß gemacht, vor allem wenn es für ihn auf interessante Auslandsfahrten ging. Mittlerweile fährt Dino nur noch wegen des Geldes. „Der Job ist sehr einsam: Wenn man am Wochenende fährt und Familien an sich vorbeifahren sieht, wird man nostalgisch.“ Außerdem machen der Verkehr und schlechte Parkmöglichkeiten einem die Arbeit schwer. Einstiegsgehalt: etwa 2000 Euro im Monat. Erfahrene können bis zu 5000 Euro im Monat verdienen.

Matthias (46) aus Altona-Nord ist Heilerzieher. Patrick Sun
Heilerzieher Matthias
Matthias (46) aus Altona-Nord ist Heilerzieher.

Matthias (46) aus Altona-Nord ist Heilerzieher und arbeitet seit 18 Jahren in einer Kindertagesstätte. Sein Job wird nie langweilig, sagt er: „Das Beste ist, dass ich jeden Tag mit guter Laune begrüßt werde.“ Allerdings sei die Arbeit als Erzieher auch nervenaufreibend und körperbetont. Daher weiß er noch nicht, ob er seinen Beruf bis zur Rente ausüben möchte und kann. Der Tariflohn eines Heilerziehers in öffentlichen Einrichtungen liegt zu Beginn bei etwa zwischen 2680 und 2940 Euro im Monat.

Malte (28) aus St. Pauli ist Betriebsingenieur für Photovoltaik-Anlagen. Patrick Sun
Betriebsingenieur Malte
Malte (28) aus St. Pauli ist Betriebsingenieur für Photovoltaik-Anlagen.

Malte (28) aus St. Pauli hat Energietechnik studiert und ist seit 1,5 Jahren Betriebsingenieur für Photovoltaik-Freianlagen. Die Arbeit in der Branche kann er sich bis zur Rente vorstellen. Ihm gefällt besonders, „dass jeder Tag etwas Neues bringt“: Er habe Kontakt zu den verschiedensten Menschen und findet gut, wie international seine Branche ist. Die administrative Seite seines Jobs gefällt ihm nicht so, da er viel Zeit mit der reinen Projekt-Planung verbringt. Das Einstiegsgehalt in seiner Position liegt nach einem Bachelor-Abschluss bei etwa 3750 Euro im Monat.

Magdalena (58) aus Steilshoop führt einen Imbiss. Patrick Sun
Magdalena führt einen Imbiss
Magdalena (58) aus Steilshoop führt einen Imbiss.

Magdalena (58), Imbissbetreiberin aus Steilshoop: „Ich war schon immer selbstständig, hatte früher eine Kneipe und auch mal eine kleine Boutique.“ Den Imbiss im Hafen-Industriegebiet führt sie seit 23 Jahren. „Ich bin nicht gerne selbstständig – das ist sehr anstrengend.“ Am meisten stört die gelegentliche „tote Zeit“ im Betrieb. Was ihr gefällt: „Der offene Schnack“ mit den Arbeitern, die zur Mittagszeit zu ihr in den Imbiss kommen. Über ihren Verdienst möchte sie nicht sprechen.

Philipp (32) aus Bahrenfeld ist KFZ-Mechaniker. Patrick Sun
KFZ-Mechaniker Philipp
Philipp (32) aus Bahrenfeld ist KFZ-Mechaniker.

Philipp (32) aus Bahrenfeld ist KFZ-Mechaniker und führt mit seinem Vater eine selbstständige KFZ-Werkstatt. Die treuen Kunden der Werkstatt seien das beste am Beruf. In der KFZ-Branche hätten Kunden häufiger das Gefühl, „über den Tisch gezogen zu werden“, so Philipp. Es freut ihn daher umso mehr, wenn er verzweifelten Kunden mit ehrlicher Arbeit helfen kann. Störend an seiner Arbeit ist, wie zeitaufwendig die Recherchearbeit für bestimmte Ersatzteile sein kann. Philipp möchte seinen Beruf bis zur Rente machen. Der Tariflohn liegt beim Einstieg bei etwa 2200 Euro im Monat.

Valery macht eine Ausbildung zum Veranstaltungskaufmann. Patrick Sun
Veranstaltungskaufmann Valery
Valery macht eine Ausbildung zum Veranstaltungskaufmann.

Valery macht eine Ausbildung zum Veranstaltungskaufmann. Er genießt, wie viele interessante Menschen und Künstler er durch die Arbeit kennenlernt. Er mache seine Leidenschaft zur Musik zum Beruf, daher kann er sich gut vorstellen, seine Arbeit bis zur Rente zu machen. Am meisten stören ihn lediglich die eigenen Fehler bei der Arbeit. Das Einstiegsgehalt liegt bei etwa 2000 Euro im Monat.

Dawid (58) aus Bahrenfeld ist selbstständiger Zweckadministrator. Patrick Sun
Selbstständiger Zweckadministrator Dawid
Dawid (58) aus Bahrenfeld ist selbstständiger Zweckadministrator.

Dawid (58) aus Bahrenfeld ist selbstständiger Zweck-Administrator und bearbeitet Aufträge aus allen möglichen Branchen: vom IT-Bereich bis hin zu Reinigungsaufträgen. Er führt außerdem eine Kneipe. Dawid sagt: „Ich könnte mir nicht vorstellen, in einem Bürojob zu arbeiten.“ Ihm gefalle besonders, wie flexibel seine Arbeit ist. Das erfordere natürlich eine gute Selbstorganisation. Dawid kann keine genaue Zahl zu seinem Verdienst sagen: Es „hängt letztendlich vom eigenen Fleiß und der Auftragsmenge ab.“

Janine (42) aus Uhlenhorst ist Einzelhandelskauffrau für Motorräder. Patrick Sun
Einzelhandelskauffrau Janine
Janine (42) aus Uhlenhorst ist Einzelhandelskauffrau für Motorräder.

Janine (42): „Ich bin seit mehr als 15 Jahren Einzelhandelskauffrau im Kfz-Gewerbe bei einem Hamburger Motorrad-Händler.“ Ursprünglich studierte sie Architektur, stieg dann aber während ihres Studiums Stück für Stück mit in ihre heutige Geschäftsstelle ein. Heute gehört sie zur Geschäftsleitung. Das Beste an dem Job? „Die Produkte! Ich habe meine Leidenschaft zum Beruf gemacht.“ Und was nervt? Ein kleiner Pferdefuß an ihrem Beruf sei, dass das Motorrad-Geschäft sehr saisonabhängig ist. Das Einstiegsgehalt im Tarifvertrag liegt zwischen 2000 und 2500 Euro.

Jan (37) aus Heimfeld ist Restaurator. Patrick Sun
Restaurator Jan
Jan (37) aus Heimfeld ist Restaurator.

Jan (37) aus Heimfeld ist seit sieben Jahren Restaurator für die Großobjekte im Hafenmuseum. Er hat ursprünglich Schiffbauer gelernt und dann eine Zusatzqualifikation zum Restaurator gemacht. Jan möchte seinen Beruf bis zur Rente machen, da es ihm Freude macht, „Geschichte erfahrbar zu machen.“ Einzig die Langwierigkeit der Arbeitsprozesse stört Jan gelegentlich an seinem Job. Das durchschnittliche Einstiegsgehalt eines Restaurators liegt bei etwa 2500 Euro im Monat.

Jan (34) aus Harburg arbeitet in einem Schlosserei-Betrieb. Patrick Sun
Metallbauer Jan
Jan (34) aus Harburg arbeitet in einem Schlosserei-Betrieb.

Jan (34) aus Harburg ist gelernter Metallbauer und arbeitet seit 2018 in einem Schlosserei-Betrieb. In dem Betrieb übernimmt Jan die Arbeits-Planung, springt aber auch gelegentlich als Handwerker ein. Besonders gefällt ihm die Teamarbeit und Flexibilität beim Arbeiten. Auch genießt er die Arbeit außerhalb des Büros. Allerdings sei die Anfahrt für Handwerker zu Terminen durch die schlechte Parksituation sehr erschwert. Jan möchte seinen Beruf bis zur Rente machen. Das Einstiegsgehalt in seinem Handwerk schätzt er auf 2600 bis 2700 Euro im Monat.

Christoph (47) aus Klein-Borstel ist Projektentwickler für Photovoltaik-Freianlagen. Patrick Sun
Projektentwickler Christoph
Christoph (47) aus Klein-Borstel ist Projektentwickler für Photovoltaik-Freianlagen.

Christoph (47) aus Klein Borstel, Projektentwickler für ein Solar-Unternehmen: „Ich hab BWL studiert und bin auf Umwegen in meiner jetzigen Position gelandet.“ Seit zwei Jahren ist er dabei. Bis zur Rente? „Kann ich mir vorstellen, aber es gibt in der Energiebranche noch andere interessante Bereiche. Macht’s Spaß? „Ja. Besonders der viele Kontakt zu unterschiedlichen Menschen.“ Was stört? „Der viele Papierkram“, der in der Energiebranche anfalle. Einstiegsgehalt in seiner Position: etwa 4100 Euro im Monat. Bei Aufstieg bis zu 10.000 Euro möglich.

Jan (45) aus der Sternschanze besitzt einen Surfshop. Patrick Sun
Surfshop-Besitzer Jan
Jan (45) aus der Sternschanze besitzt einen Surfshop.

Jan (45) aus der Sternschanze arbeitet im Einzelhandel und ist seit 2012 Mitbesitzer eines Surfshops. Er ist selbst begeisterter Surfer und hat mit seinem Laden demnach sein Hobby mit seinem Beruf verbunden. Gerade aus diesem Grund möchte er bis zur Rente in seinem Beruf arbeiten. Die negative Seite seiner Arbeit läge in der Konkurrenz zu Online-Geschäften: Oftmals kämen Kunden zur persönlichen Beratung in sein Geschäft, um dann die Produkte doch im Internet zu kaufen. Das Gehalt im Einzelhandel ist stark branchenabhängig, beginnt aber etwa bei 2100 Euro im Monat.

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