Diese Traumimmobilie ist etwas ganz Besonderes – und steht jetzt zum Verkauf
„Es klappert die Mühle am rauschenden Bach – klipp-klapp“: Wer vor der Wassermühle Melbeck steht, dem kommt unweigerlich das alte Volkslied in den Sinn. Mehr Mühlen-Romantik geht eigentlich nicht. Nun steht das rund 900 Jahre alte Gebäude vor den Toren Lüneburgs zum Verkauf.
„Es klappert die Mühle am rauschenden Bach – klipp-klapp“: Wer vor der Wassermühle Melbeck steht, dem kommt unweigerlich das alte Volkslied in den Sinn. Mehr Mühlen-Romantik geht eigentlich nicht. Nun steht das rund 900 Jahre alte Gebäude vor den Toren Lüneburgs zum Verkauf.
Wir schrieben das Jahr 1265, als der Ritter Hune von Oehme die Mühle an einen „Herrn in Melbecke“ verkaufte. So steht es in einer Urkunde. Doch Geschichtskenner gehen davon aus, dass die Mühle schon seit etwa 1100 am Melbecker Bach betrieben wurde. Das ging so bis weit ins 20. Jahrhundert hinein. Und immer war die Mühle mit dem ehemals großen Mühlenteich der Mittelpunkt des Dorfes Melbeck. Doch 1969 war endgültig Schluss. Das verlassene Gebäude verfiel schließlich im Laufe der Jahre.

Dass die Mühle heute schöner denn je erstrahlt, liegt an dem Künstler Bernhard Oberhoffer (72) und seiner Partnerin Frigga Schnelle (66). 1997 haben sie die Ruine gekauft und fünf Jahre lang eigenhändig saniert. Oberhoffer erinnert sich: „Das Dach war undicht, ich stellte Eimer auf, nur um festzustellen, dass ich Badewannen brauchte, um das Regenwasser aufzufangen.“

Künstler hat das Gebäude restauriert
Davon ist heute nichts mehr zu spüren. Die Wohnfläche von 460 Quadratmeter ist angefüllt mit liebevoll restaurierten Antriebsrädern, Abfüllmaschinen oder durch Glasflächen stilvoll abgedeckten Wasserläufen im Untergeschoss. Das Paar verkaufte die einmalige Immobilie schließlich, blieb aber als Mieter wohnen.

Gleichzeitig fanden hier Hunderte Trauungen statt. Das Standesamt Lüneburg nutzte die Mühle als „Außenstelle“ und auch Folgen der ARD-Erfolgsserie „Rote Rosen“ wurden hier gedreht. Für die beiden Mühlen-Bewohner aber geht nun ein Lebensabschnitt zu Ende.
Bernhard Oberhoffer zieht es in seinen Geburtsort St. Goarshausen am Rhein. Doch an Ruhestand denkt der Künstler, der auch lange in Hamburg gelebt hat, nicht. Ganz im Gegenteil, er wagt sich an sein nächstes Restaurationsobjekt heran – sein Elternhaus. Oberhoffer zur MOPO: „Das stammt nicht aus dem Mittelalter, sondern ist Baujahr 1961. Aber es liegt romantisch am Hasenbach und der Blick auf den Rhein ist traumhaft.“

Die Mühle von Melbeck befindet sich heute im Eigentum eines Sylter Investors. Seine Preisvorstellung: rund 900.000 Euro. Sicher nicht zu viel, denn neben dem Bauwerk erwirbt der Käufer auch ein 1300 Quadratmeter großes Naturparadies rund um die Mühle.