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  • Ein Krabbenkutter wird auf seinem Kurs von Möwen begleitet.
  • Foto: picture alliance/dpa

Zukunftssorgen: Deutlich weniger Fische und Krabben in den Netzen der Küstenfischer

Oldenburg –

2020 ist für die niedersächsischen Küstenfischer kein gutes Jahr gewesen, denn den Fischern gingen weniger Krabben und Fische ins Netz als die Jahre zuvor. Vor allem die Muschelfischer sind in großer Sorge vor der Zukunft.

Insgesamt landeten die Mitglieder des Verbandes der Kleinen Hochsee- und Küstenfischerei 6481 Tonnen an — das sind 1183 Tonnen oder 15,4 Prozent weniger Fangmenge als 2019, wie der Landesfischereiverband Weser-Ems mitteilte.

Küstenfischer fangen weniger Krabben, Fische und Muscheln

Wie aus dem Jahresbericht des Verbandes hervorgeht, machten Stürme und fehlende Absatzmöglichkeiten in der Corona-Pandemie den Betrieben zu schaffen.

Trotz der geringeren Fangmengen wurde der Erlös für Fisch und Krabben zusammengenommen etwas gesteigert. Insgesamt wurden 18,3 Millionen Euro erzielt — das sind rund 200.000 Euro oder 1,4 Prozent mehr als im Vorjahr.

Oldenburg: Erlös für Fisch und Krabben ist gestiegen

Die Steigerung war dabei nach Verbandsangaben vor allem auf den Krabbenfang zurückzuführen. Die Krabbenfischer steigerten ihren Umsatz bei einem höheren Durchschnitts-Kilopreis von 3,65 Euro im Vergleich zu 2019 um fast 30 Prozent auf 9,5 Millionen Euro. Die Umsätze der Frischfischerei gingen dagegen um 18 Prozent zurück.

Die Krabbenfischer mussten zwar vergleichsweise weniger Fangverluste hinnehmen (minus 1,3 Prozent), mit 2603 Tonnen Krabben blieb die Fangmenge aber auf niedrigem Niveau.

Wegen Corona: Geschlossene Gastronomie wird zum Problem

Vor allem die wegen der Corona-Pandemie geschlossene Gastronomie und fehlende Pulkapazitäten in Marokko, wo die Krabben von Hand geschält werden, beeinträchtigten das Geschäft. Die angelandete Menge Frischfisch verringerte sich um 15,4 Prozent auf 2090 Tonnen.

Für die Muschelfischer hat sich 2020 laut Landesfischereiverband ein Negativtrend fortgesetzt. Sie fingen 771 Tonnen oder 30 Prozent weniger Speisemuscheln (1788 Tonnen).

Muschelfischer in Niedersachsen sehr besorgt

Viele Saatmuscheln seien durch Stürme losgerissen worden. Die fehlende Stabilität der Kulturflächen bereite den Muschelfischern zunehmend Zukunftssorgen, hieß es.

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Im Verband der Kleinen Hochsee- und Küstenfischerei waren im vergangenen Jahr 69 aktive Fischereibetriebe organisiert, sie betreiben hauptsächlich Krabben- und Muschelfang. Zudem gibt es einige Betriebe der Kleinen Hochseefischerei, die überwiegend Frischfisch wie Seezunge und Scholle anlanden. (dpa/aba)

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