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Zu dick!: Schwein Bobby entgeht dem Schlachter – und wird Influencer

Aurich –

Bobby von Sonnenschein ist ein Angler Sattelschwein, lebt auf einem Bio-Hof in Ostfriesland und hat echt Schwein gehabt! Dreimal sollte der Eber geschlachtet werden, dreimal misslang der Versuch, weil Bobby ausbüxte – inzwischen ist er zu dick für den Schlachter und darf weiterleben.

„Bobby war von Anfang an derjenige, der am größten war, und er war auch immer schon Everybody’s Darling, er ist ein ganz gemütlicher“, erzählt Landwirtin Nadja Poppen (40). „Dann wollten wir anfangen zu schlachten, und weil er ja der Größte war, sollte er als erstes dran glauben.“

Doch das Vorhaben entpuppte sich als gar nicht so einfach: „Er ist immer durch uns durchgelaufen oder hat uns umgerannt“, so die 40-Jährige. Nach dem dritten Versuch gaben die Landwirte schließlich auf. „Okay, du hast gewonnen, du bleibst erst mal hier und wir überlegen uns was anderes für dich.“

Landwirtin Nadja Poppen mit Schwein Bobby.

Landwirtin Nadja Poppen mit Schwein Bobby.

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dpa

Landwirte suchen Paten für Angler Sattelschwein Bobby

Seither lebt Bobby glücklich und zufrieden auf Hof Sonnenschein. Darum, geschlachtet zu werden, braucht er sich keine Sorgen mehr zu machen. 180 bis 200 Kilogramm wiegt er heute – zu viel für den Schlachter der Poppens, denn er passt nicht mehr in die Entborstungsmaschine.

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Bobbys Lieblingsbeschäftigungen? „Im Schlamm suhlen, Wettrennen machen, Chillen und köstliches Biofutter genießen“, verrät der Eber auf Instagram. Doch Futter ist teuer und so ein dickes Schwein vertilgt einiges. Paten müssen her, entschieden Bobbys Besitzer – die Idee, das Angler Sattelschwein zum „Influncer“ zu machen, war geboren.

Bobby von Sonnenschein: Ein Schwein auf dem Weg zum Influencer

Auf der Social-Media-Plattform wird in regelmäßigen Abständen über Bobbys Alltag, seine Geschichte und seine Erlebnisse auf dem Hof berichtet, alles aus seiner eigenen Perspektive. „Moin, nachdem ich gehört habe, dass für meinen Lebensunterhalt Patenschaften gesucht werden, möchte ich mich auch gerne persönlich bei euch vorstellen“, begrüßt Bobby seine Follower bespielsweise in seinem ersten Post.

Die Follower, das sind bisher etwas über 2300 Personen, bekommen zum Beispiel fußballspieldende Eber und niedliche Ferkel zu sehen. Und der Plan geht auf: Die Futterkosten sind dank der Paten, die via Instagram gefunden wurden, zunächst für ein Jahr gedeckt.

Bobby informiert auch über die Arbeit auf dem Bio-Hof

Es gibt allerdings auch Kritik am Bio-Hof Sonnenschein. „Einige sagen, dass das sehr makaber ist, dass wir ein Schwein berichten lassen und dafür andere Schweine sterben müssen“, so Nadja Poppen. „Ich weiß, dass viele Menschen das anders sehen, aber wir essen gerne Fleisch, wir produzieren es. Das ist unser Lebensunterhalt.“

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Nun nutzen die Landwirte Bobbys Reichweite auch dazu, über die Abläufe auf dem Bio-Hof zu informieren und den Followern eine Vorstellung davon zu geben, wie das Leben der Tiere dort aussieht. „Landwirtschaft ist äußerst vielfältig.“

„Ich bin schon immer etwas Besonderes gewesen“

Auf seinem Profil erfährt man auch mehr über Bobbys Geschichte und wie er zu dem leicht übergewichtigen, fröhlichen Schwein wurde, das er heute ist. „Ich bin schon immer etwas Besonderes gewesen. Als Mamas Liebling habe ich immer die beste Milch bekommen“, erzählt er. Später hätten ihn dann die Menschen mit zusätzlichem Naschwerk, zum Beispiel Eiern, versorgt. „Durch die Extrarationen wuchs ich schneller als die anderen Ferkel und überragte sie bald um mehrere Zentimeter.“ Glück gehabt – seine Größe rettete ihm schließlich das Leben. (skö/dpa)

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