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  • Foto: picture alliance/dpa

Zahlen wirken „politisch motiviert“: FDP-Politiker mit scharfer Kritik am RKI

Scharfe Kritik am Robert-Koch-Institut: Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki zweifelt an der Richtigkeit der Corona-Zahlen, die das Robert-Koch-Institut regelmäßig verbreitet. Dabei bezieht er sich vor allem auf den gestiegenen Wert bei der Reproduktionszahl.  

Wolfgang Kubicki hat das Robert Koch-Institut und seinen Präsidenten Lothar Wieler wegen der regelmäßig verbreiteten Corona-Zahlen scharf kritisiert. Diese „vermitteln eher den Eindruck, politisch motivierte Zahlen zu sein als wissenschaftlich fundiert“, sagte Kubicki am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

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Er wies insbesondere auf die Reproduktionszahl hin, die nach RKI-Angaben bundesweit von 0,9 auf 1,0 gestiegen ist. Während Ministerpräsident Markus Söder für Bayern, das Land mit den meisten Infektionen, einen R-Wert von 0,57 verkünde, melde das RKI bundesweit einen Wert von 1, sagte Kubicki. „Woher dieser Wert bei sinkenden Infektionsraten kommen soll, erschließt sich nicht einmal mehr den Wohlmeinendsten.“

Kubicki: Methodenwechsel von Wieler sei erstaunlich

Dass Wieler auf einen Methodenwechsel bei der Berechnung des Wertes und nunmehr auf seine abnehmende relative Bedeutung hinweise, sei erstaunlich. „Es trägt nicht dazu bei, die täglichen Wasserstandsmeldungen des Instituts noch für seriös zu halten.“

Hinzu komme, dass die vom Helmholtz-Zentrum und der TU Ilmenau ermittelten Werte deutlich von den Schätzungen des RKI abwichen, sagte Kubicki, der auch Vizepräsident des Bundestags ist. „Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Der R-Wert des RKI steigt ausgerechnet zur Konferenz der Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten, bei der vor weiteren Lockerungen gewarnt werden soll.“

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Die Reproduktionszahl gibt an, wie viele andere Menschen ein Infizierter ansteckt. Ein Wert von 1 bedeutet, dass ein Infizierter das Virus auf genau einen anderen Menschen überträgt. Um die Pandemie abflauen zu lassen, müsste der Wert unter 1 liegen. Die Größe ist ein wichtiger Faktor bei den Beratungen von Bund und Ländern über weitere Lockerungen der coronabedingten Beschränkungen. (dpa/mp)

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