25 teils trächtige Schafe gerissen: Wo im Norden die Wolfsdichte besonders hoch ist
Ein Wolf hat südlich der Elbe in Tönnhausen (Landreis Harburg) schräg gegenüber vom Fährhaus Zollenspieker (Bergedorf) 25 Schafe auf einer Wiese gerissen – obwohl sie mit Zäunen und Strom abgesichert waren. Das ergab jetzt eine offizielle DNA-Analyse von Speichelproben. Wölfe breiten sich nirgends so stark aus wie in Niedersachsen, das Ministerium spricht von einer der „höchsten Wolfsdichten weltweit“ – besonders in einem Landkreis
In der attackierten Schafherde waren drei Tiere sofort tot, sieben mussten später eingeschläfert werden. Die anderen haben den Angriff überlebt. Es war bereits das dritte Mal, dass ein Wolf in einer Herde von Schäfer Wendelin Schmücker aus Winsen gewütet hat. Schmücker ist im Förderverein Deutsche Schafhaltung. Der fordert, die Zahl der Wölfe zu reduzieren und Schutzzonen zu errichten, in denen Wölfe nicht geduldet werden.
Ein Wolf hat südlich der Elbe in Tönnhausen (Landreis Harburg) schräg gegenüber vom Fährhaus Zollenspieker (Bergedorf) 25 Schafe auf einer Wiese gerissen – obwohl sie mit Zäunen und Strom abgesichert waren. Das ergab jetzt eine offizielle DNA-Analyse von Speichelproben. Wölfe breiten sich nirgends so stark aus wie in Niedersachsen, das Ministerium spricht von einer der „höchsten Wolfsdichten weltweit“ – besonders in einem Landkreis
In der attackierten Schafherde waren drei Tiere sofort tot, sieben mussten später eingeschläfert werden. Die anderen haben den Angriff überlebt. Es war bereits das dritte Mal, dass ein Wolf in einer Herde von Schäfer Wendelin Schmücker aus Winsen gewütet hat. Schmücker ist im Förderverein Deutsche Schafhaltung. Der fordert, die Zahl der Wölfe zu reduzieren und Schutzzonen zu errichten, in denen Wölfe nicht geduldet werden.

Da das Wolfsmonitoring in Niedersachsen seine Tiere genau im Visier hat, kann das Umweltministerium in Hannover nach der DNA-Analyse jetzt exakt sagen, um welchen Wolf es sich bei dem Übergriff gehandelt hat. Nämlich um den Rüden GW2601m. Er stammt aus einem Rudel südlich des Truppenübungsplatzes Munster und er war womöglich allein unterwegs. Das ist aber nicht sicher.
Niedersachsen: Sechs Wölfe zum Abschuss freigegeben
Niedersachsen ist mit Abschussgenehmigungen für Wölfe nicht zimperlich. Es wurden bereits sechs Wölfe geschossen. In Amt Neuhaus (Kreis Lüneburg) wurden zuletzt im Januar und Februar gleich zwei Tiere innerhalb einer Woche legal getötet. Passiert das nun auch mit GW2601m? „Nein. Er ist erstmals im Zusammenhang mit Nutztierschäden nachgewiesen worden“, sagt Steffi Gaffron, Sprecherin des Umweltministeriums.
Ausnahmegenehmigungen würden erst dann in Erwägung gezogen, wenn bei ein- und demselben Tier mehrmaliges Überwinden von Herdenschutz nachgewiesen worden würde. „Die Situation wird aber weiterhin genau beobachtet.“

Der Nabu hatte mehrfach gegen erteilte Abschussgenehmigungen geklagt und klagt auch gegen die Wolfsverordnung in Niedersachsen. Die Wolfspolitik von SPD und CDU ist nach Ansicht des Nabu weitgehend gescheitert, „da sie den Schwerpunkt auf den Abschuss von Wölfen legt, der nachweislich nur dann zum Rückgang von Nutztierrissen führt, wenn der Wolf wieder ausgerottet wird“, heißt es vom Nabu.
Besonders viele gerissene Schafe im Landkreis Lüneburg
Tatsächlich vermehrte sich der Wolf in keiner anderen Region zuletzt so stark wie in Niedersachsen. 38 Wolfsrudel, zwei Wolfspaare und vier residente Einzelwölfe leben dort aktuell. Besonders viele Risse ereignen sich mittlerweile im Landkreis Lüneburg. Es gibt dort jährlich um die hundert tote und verletzte Schafe.
Laut Landesregierung finden sich in einigen Regionen Niedersachsens mittlerweile die mitunter höchsten Wolfsdichten weltweit. Für das Monitoringjahr 2021 waren in Niedersachsen 36 Territorien gemeldet, was laut Umweltminister Olaf Lies (SPD) einem Zuwachs von 57 Prozent zum Vorjahr entspricht. In Schleswig-Holstein gibt es keine ansässigen Rudel, sondern nur durchziehende Wölfe.
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Das bundesweite Wolfsmonitoring geht von 32 Prozent Steigerung jährlich im ganzen Land aus. „Aktuell befindet sich die Population in der Phase des ‚exponentiellen Wachstums‘ und wird weiterhin stark ansteigen“, heißt es dort in einer Bilanz. Deutschlandweit sind derzeit 158 Wolfsrudel erfasst, 27 Paare und 20 Einzeltiere.