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  • Fleischlose Ernährung führt bei Kindern zu Mangelerscheinungen, so der Kinderarzt Dr. Sven Armbruster aus Neubrandenburg (Mecklenburg-Vorpommern). 
  • Foto: picture alliance/dpa

„Wir brauchen Fleisch“: Chefarzt: „Vegane Ernährung bei Kindern ist Körperverletzung!“

Neubrandenburg –

Kinder brauchen dringend Fleisch und der Staat sollte das beim Schulessen sogar mitbezahlen: Diese These stellt der Kinderarzt Dr. Sven Armbrust aus Neubrandenburg im Interview mit der „Ostsee-Zeitung“ auf. Vegetarische Ernährung von Kindern sei „völlig sinnlos“, vegane Ernährung gar „Körperverletzung.“ 

„Eine vegetarische Ernährung ist bei Kindern völlig sinnlos. Wir brauchen Fleisch“, so der Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin im Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum in Neubrandenburg im Gespräch mit der Zeitung. Und führt aus: „Sogar die qualitativ beste Soja-Bohne verfügt nur über ein Fünftel des Eiweißgehaltes wie ein ebenso großes Stück Fleisch.“

Chefarzt stellt klar: „Vegane Ernährung von Kindern ist Körperverletzung“

Man müsse außerdem den Anbau von Soja unter Klimagesichtspunkten „kritisch sehen“, so Dr. Sven Armbrust. Gegner dieses Arguments weisen allerdings daraufhin, dass rund 75 Prozent des weltweit angebauten Sojas zu Viehfutter verarbeitet werden.

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Eine anspruchsvolle vegetarische Schulspeisung sei schon aus Kostengründen „schlecht machbar“, fährt der Mediziner im OZ-Interview fort. Ein einzelner vegetarischer Tag in der Woche sei „vernünftig“. Die Forderung des Kinderarztes: Der Staat muss das (an den meisten Tagen Fleisch enthaltende) Schulessen stärker subventionieren.

Schulessen: Staat soll mehr Geld zahlen

Eine vegane Ernährung von Kindern nennt der Mediziner „Körperverletzung“, da bei rein pflanzlichen Kost Vitamin-B-Gruppen nicht aufgenommen würden, was zu Nervenschäden führe.

Nicht alle Kinderärzte plädieren so entschieden für kindlichen Fleischkonsum. Die Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V.  schreibt 2018 in einer Stellungnahme: „Insgesamt kann davon ausgegangen werden, dass mit einer ausgewogen zusammengesetzten vegetarischen Ernährung (…) eine normale Gewichts- und Längenentwicklung erreicht werden kann. Berücksichtigt werden muss in diesem Zusammenhang auch, dass Vegetarier häufiger einen höheren sozioökonomischen Status haben und einen insgesamt gesundheitsbewussteren Lebensstil pflegen, mit mehr Bewegung und Verzicht auf Rauchen.“ 

Eine vegane Ernährung von Kindern sieht die Kommission allerdings ebenfalls kritisch.

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