Wild lebende Nandus in Westmecklenburg

In Westmecklenburg leben 69 Nandus. Foto: picture alliance / dpa/Jens Büttner

Nach Freigabe zur Jagd: Immer weniger Riesenvögel im Norden

Seit gut 25 Jahren sind wildlebende Nandus auch im Norden Deutschlands beheimatet. Trotz rückläufiger Zahlen sieht ein Experte auch für die kommenden Jahre gute Überlebenschancen für die Tiere.

Die Nandus im Biosphärenreservat Schaalsee gelten als einzige freilebende Nandu-Population in Europa – Tausende Kilometer entfernt von ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet in Südamerika. Bei der jüngsten Zählung im Frühjahr wurden 69 Tiere in der Region gezählt, wie Ranger Mario Axel vom Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe sagte.

Immer weniger Nandus

Seit Jahren ist die Population der Nandus rückläufig, zuletzt nur minimal. Im Jahr zuvor waren es 70 Laufvögel, die in der Nähe des nahegelegenen Ratzeburger Sees an der Landesgrenze von Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein gezählt wurden. 2023 waren noch 91 Tiere gezählt worden. 

Nach einem Ausbruch aus einem Gehege bei Groß Grönau in Schleswig-Holstein um die Jahrtausendwende hatten sich die flugunfähigen Laufvögel im Norden Deutschlands schnell vermehrt – natürliche Fressfeinde für die ausgewachsenen Nandus gab es nicht, die Winter überstanden sie.

Gute Überlebenschancen für die Tiere

Im Herbst 2018 war die Rekordzahl von 566 Nandus gezählt worden. Die Folge waren zunehmende Schäden in den landwirtschaftlichen Kulturen. Seit ihrer Freigabe zur Jagd im Jahr 2020 ist die Population aber stark zurückgegangen. Der Erhaltungszustand sollte aber nicht unter 50 Exemplaren liegen, sagte Axel.

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Mit der derzeitigen Populationsgröße könnten alle leben, sagte Axel. Der Ranger sieht auch für die kommenden Jahre gute Überlebenschancen für die Tiere. „Derzeit bin ich da guter Dinge, dass diese Population in diesem Rahmen und in diesem Gebiet auch über eine längere Zeit noch erhalten bleibt“, sagte er. (dpa)

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