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  • In diesem Haus lebte das Ehepaar.
  • Foto: JOTO

Wie ein Fluch: Schweres Verbrechen erschüttert erneut Elb-Dorf bei Hamburg

Drage –

Drage – ein eigentlich stilles und idyllisches Örtchen an der Elbe im Landkreis Harburg bei Hamburg. Keine 4000 Einwohner. Und trotzdem schon wieder in den Schlagzeilen: Ein Mann, Franco S. (57), tötet erst seine Frau und dann sich selbst. Keine Anzeichen sagten diese Tat voraus. Erinnerung an Familie Schulze werden wach. Die Polizei rätselt wieder. 

„Angehörige hatten die 56-Jährige bei einem festen Termin erwartet“, erklärt Polizeisprecher Jan Krüger. Es geht um den jüngsten Fall an der Drennhäuser Straße vom Dienstag. „Nachdem sie dort nicht erschienen war, hielt ein Verwandter im Haus des Ehepaares Nachschau und fand die Frau und ihren Mann leblos vor.“

Fluch des Elb-Dorf bei Hamburg: Erneut Familien-Tragödie in Drage

Franco S., Retter bei der Freiwilligen Feuerwehr, soll seine Frau Angelika „mit einem scharfen Gegenstand” umgebracht haben, dann – vermutlich mit derselben Waffe – sich selbst das Leben genommen haben. Sein Motiv – unklar.

Die Kripo übernahm den Fall in Drage, suchte nach Spuren, verhörte Zeugen und Bekannte und Freunde der Familie. „Die Vernehmungen gehen die Tage auch noch weiter“, so Krüger. Der Mann, der das Paar tot auffand, sei in Behandlung durch das Kriseninterventionsteam.

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Nicht der erste Fall dieser Art, der die Polizei beschäftigt. Ende Juli 2015: Sylvia Schulze fährt zur Arbeit bei einem Discounter, Ehemann Marco holt sich Zigaretten aus einem Automaten. Die zwölfjährige Tochter Miriam ist wegen einer Erkrankung nicht in der Schule. Zusammen mit einer Freundin aus Drage will sie Reiterferien machen – es wird nie dazu kommen.

Vater Marco wird tot am Elbufer in Lauenburg gefunden. Er ist damals 41 Jahre alt. An seinen Beinen: ein Betonklotz, der ihn in die Tiefe zog. Tod durch Ertrinken. Absicht? Oder Mord?

Ermittler zum Fall der Familie Schulze: „Es fehlte nichts“

Die Polizei geht von einem Suizid aus. Doch selbst dafür gibt es keine logischen Anzeichen. Auch unlogisch: Seit dem Verschwinden des Vaters fehlt auch von Sylvia und Miriam Schulze jede Spur. „Wir haben alle persönlichen Gegenstände gefunden. Die Autos waren da, die Handtasche der Frau war da. Es fehlte nichts“, sagt Michael Düker, damals leitender Ermittler in dem Fall. Inzwischen ist er im Ruhestand.

Er stellt sich heute noch Fragen: „Was könntest du vergessen haben? Was hast du übersehen?“ Und vor allem: „Wo sind Mutter und Tochter?“

Das Verschwinden der Familie Schulze aus Drage geht deutschlandweit durch die Medien. Bilder werden veröffentlicht, Passfotos, Familienschnappschüsse. Sie zeigen Sylvia Schulze, ihre Tochter Miriam, Vater Marco. Hinweise, die immer wieder bei der Polizei eintrudeln, führen ins Leere. Der Fall ist bis heute ungelöst. 

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