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  • Foto: picture alliance/dpa

Weihnachtsmarkt-Zoff in Bremen: Erster Standbetreiber hört auf

Bremen –

Mehr als 25 Jahre betrieb Peter Erfurt aus Hellwege einen Stand für Edelstein-Schmuck auf dem Bremer Weihnachtsmarkt. Doch nun hört er auf – Grund ist eine Auseinandersetzung mit der Bremer Marktverwaltung.

Er hat seinen Markt-Stand extra dem Standort angepasst: Ein Platz vor dem Rathaus, ein Eckplatz. Angefangen habe er mit Kunsthandwerk und günstigem Schmuck. Mittlerweile führe er jedoch einen Handel für Edelstein-Schmuck und stelle auf internationalen Messen aus. 

Trotz seines Erfolges blieb er seinem Stand auf dem Bremer Weihnachtsmarkt bisher treu – aus Nostalgie, denn hier habe alles angefangen.

Bremer Weihnachtsmarkt: Neue Regelung für Stand-Besitzer

Nun trat jedoch eine neue Regelung in Kraft. Die Stand-Besitzer dürfen frühestens 30 Minuten nach dem Schließen des Marktes mit ihren Fahrzeugen zu den Ständen fahren, um ihre Ware einzuladen. Grund hierfür ist das erhöhte Unfallrisiko, da sich noch viele Menschen auf dem Weihnachtsmarkt befinden, wenn bereits die ersten Stände schließen. 

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Für Stand-Betreiber Peter Erfurt ist diese neue Regelung ein großes Problem. „Das bedeutet nicht nur eine halbe Stunde längere Arbeitszeit, sondern es muss jeden Abend eine dritte Person mit dem Auto kommen“, sagt Erfurt dem „Weser Kurier“. 

Weihnachtsmarkt in Bremen: Angst ausgeraubt zu werden

Es ist die Angst, überfallen zu werden: Wenn die Lichter bereits aus seien und nur ein Mitarbeiter mit der Ware allein und auch die patrouillierenden Polizisten den Platz verlassen haben, bestünde immer ein erhöhtes Raub-Risiko. Die von den Schaustellern georderten Nachtwächter kämen erst viel später. 

Peter Erfurt wendete sich deshalb an die Marktverwaltung und bat sie um eine Sondergenehmigung, damit er das Gelände schon früher befahren kann. Doch diese wies seine Anfrage ab. Und auch sein Schreiben an die Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke) brachte nicht das gewünschte Resultat. „Um Unfälle zu vermeiden, werden für das Befahren der Marktfläche feste Zeiten vorgegeben. […] Ein Befahren des Marktgeländes während der Öffnungszeiten ist aus Sicherheitsgründen nicht vertretbar“, schrieb Marktleiterin Marita Wessel-Niepel.

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Der Streit mit Peter Erfurt sei bisher jedoch ein Einzelfall, so der Sprecher des Wirtschaftsressorts Kai Stührenberg. Stand-Besitzer Erfurt sieht in diesem Fall jedoch auch ein grundsätzliches Problem: Die Stadt treffe Absprachen mit dem Schausteller-Verband, die kleinen Stände und Einzelpersonen würden jedoch nicht mit eingebunden. (mp)

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