Viele Nachbarschaftsstreits eskalieren – Justizministerin hat eine Vermutung
Konflikte zwischen Nachbarn können viele Ursachen haben. Einige Streitigkeiten landen vor Gericht – Tendenz sinkend. Justizministerin Bernhardt hat eine Vermutung, worauf das zurückzuführen ist.
Nachbarschaftsstreitigkeiten landen in Mecklenburg-Vorpommern weiterhin regelmäßig vor Gerichten. Im vergangenen Jahr wurden 105 solcher Streitigkeiten an den zehn Amtsgerichten erledigt – das entspricht etwa zwei pro Woche, wie das Justizministerium in Schwerin mitteilte. Das waren 21 weniger als noch ein Jahr zuvor.
Ministerin appelliert an nachbarschaftliche Kommunikation
Im vergangenen Jahr wurden an den Amtsgerichten demnach insgesamt rund 10.700 Zivilverfahren erledigt, Streitigkeiten unter Nachbarn machen somit nur etwa ein Prozent aus. Dieser Anteil lag ein Jahr zuvor minimal höher als insgesamt knapp 10.500 Zivilverfahren erledigt worden waren. Im Nordosten gibt es Amtsgerichte in Neubrandenburg, Pasewalk, Waren, Güstrow, Rostock, Ludwigslust, Schwerin, Wismar, Greifswald und Stralsund.

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„Die Statistik mit den gesunkenen Zahlen im Bereich der Nachbarschaftsstreitigkeiten könnte ein Zeichen dafür sein, dass das Zusammenleben in der Nachbarschaft generell friedlicher als in anderen Jahren ist. Es könnte aber auch ein Zeichen sein, dass mehr miteinander gesprochen wird“, sagte Justizministerin Jacqueline Bernhardt (Linke) in einer Mitteilung.
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Die Ministerin dankte den ehrenamtlichen Schlichterinnen und Schlichtern im Land. „Sie zeigen den Menschen, dass Kommunikation immer die Grundlage bieten sollte. Doch der Gang zum Gericht ist nur der wirklich letzte Ausweg. Denn ein Urteil in Nachbarschaftsstreitigkeiten löst meistens nicht das Grundproblem des Streits“, betonte die Ministerin. Ihr zufolge gibt es landesweit 119 Schiedsstellen mit insgesamt rund 220 Schiedsleuten. (dpa/mp)
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