• Wer noch einen Platz in Timmendorfer Strand ergattern will, muss sich beeilen – viele Ferienunterkünfte sind bereits ausgebucht.
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Urlaub an Nord- und Ostsee: Jetzt aber schnell: Es wird eng – und die Preise steigen

Der Sommerurlaub steht bevor, und wegen der unsicheren Corona-Lage zieht es auch in diesem Jahr wieder viele Deutsche an Nord- und Ostsee. Schon jetzt zeigt sich: Es wird eng – und die Preise steigen teils rasant an. Muss man jetzt schnell für die Sommermonate buchen? Die MOPO hat sich an beliebten Urlaubsorten umgehört.

In St. Peter-Ording hat sich gezeigt, wie urlaubshungrig die Deutschen sind – und wie schnell ein Ort ausgebucht ist. Kaum war die Modellregion im Mai eröffnet, war alles voll. Sogar Tagesausflügler wurden gebeten, zu Hause zu bleiben.

Auch die Preise sind aufgrund der hohen Nachfrage im Durchschnitt etwas angestiegen. Im vergangenen Jahr lag der durchschnittliche Preis pro Person und Nacht bei 37 Euro, 2021 stieg er auf 41 Euro an.

St. Peter-Ording: Hohe Nachfrage nach Sommerurlaub am Meer

Strand in St. Peter-Ording im Sommer

St. Peter-Ording ist mit das beliebteste Urlaubsziel der Hamburger.

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Dennoch rechnet die örtliche Tourismus-Zentrale nicht damit, dass der Ort im Sommer „überrannt“ wird. Schließlich war im Mai Tourismus nur in Schleswig-Holstein möglich, bald öffnen auch wieder andere Bundesländer für Touristen. Das sorge für eine bessere Verteilung – man rechne aber trotzdem mit einer sehr hohen Auslastung.

Das zeigt sich auch bei den Daten des großen Vermietungsportals „Fewo-Direkt“. Im Juli sind nur noch rund 30 Prozent der Ferienunterkünfte frei, heißt es auf MOPO-Anfrage. Im August sogar nur 20 Prozent. Die Tourismus-Zentrale empfiehlt daher, rechtzeitig zu buchen und sich über die aktuellen Corona-Auflagen vor Ort zu informieren.

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An der Ostsee steigen die Preise schon jetzt merklich. In Timmendorfer Strand, einem der beliebtesten Orte der Hamburger, liegen sie aktuell um 20 Prozent über dem Vorjahr, wie aus den Daten von „FeWo-Direkt“ hervorgeht. Im vergangenen Jahr lag der Durchschnittspreis pro Person und Nacht bei rund 40 Euro. 2021 sind es aktuell 48 Euro.

Ein knappes Drittel der Unterkünfte sind hier demnach im Juli noch verfügbar, im August ist es nur noch ein Viertel. Die Gäste buchen aber schon bis in den Spätsommer und Herbst hinein, teilte eine Sprecherin der Tourismus-Zentrale vor Ort mit. In Timmendorfer Strand sei man auf die vielen Gäste wie immer eingestellt. Wer jetzt noch etwas ergattern will, sollte sich aber beeilen.

Preisänderungen für Ferienunterkünfte sind „nichts Außergewöhnliches“

Wolfgang Pagl, Direktor des Portals „FeWo-Direkt“ betont, dass moderate Preisänderungen grundsätzlich nichts Außergewöhnliches sein. „Die Vermieter:innen reagieren aktuell auf die gestiegenen Hygieneanforderungen. Das kann sich mitunter auf die Preise auswirken“, sagt er. 

Gleiches gilt für das ebenfalls bei Hamburgern sehr beliebte Ostseebad Boltenhagen in Mecklenburg-Vorpommern. Die Nachfrage ist auch dort deutlich gestiegen.

Ostsee-Urlaub: In Boltenhagen werden die Plätze langsam knapp 

Im Juli sind noch rund 30 Prozent der Ferienunterkünfte frei, im August sind es rund 25 Prozent. Und auch hier sind die Preise leicht in die Höhe gegangen.  Während 2020 der Durchschnittspreis bei 37 Euro lag, ist er nun um fünf Prozent gestiegen, auf 39 Euro.

„Viele Gäste, die die Ostsee bisher nicht kannten und lieber in den Süden gereist sind, planen ihren Sommerurlaub jetzt an der Küste – da sind 10.000 Gästebetten schnell ausgebucht“, so eine Sprecherin der Kurverwaltung Boltenhagen.  

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Durch die vielen Unsicherheiten beim Thema Reisen waren die Menschen in den vergangenen Monaten zudem sehr zurückhaltend, was die Urlaubsplanung im Ausland betrifft. Das Stocken der Impfkampagne ist ein Grund für diese Unsicherheit – es werden kaum neue Impftermine frei. Gerade deshalb sind Urlaube an der Nord- und Ostsee gefragter.

Reise-Unsicherheit: Nord- und Ostseeorte gewinnen an Beliebtheit

Abseits der Urlaubs-Hotspots gibt es noch sehr gute Chancen, eine freie Ferienunterkunft zu finden. „Wer bereit ist, ein paar Kilometer bis zum Strand zu fahren, der findet auch in den Küstenbundesländern noch gute Angebote“, so Pagl. 

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