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  • Foto: Schlegel privat

UKE-Leukämie-Patient: Corona überlebt, jetzt braucht er einen Stammzellenspender

Jens Imbeck-Schlegel (60) gehört zu den Patienten, die bei dem Corona-Ausbruch auf der Krebsstation des UKE mit dem Virus infiziert wurden. Covid 19 hat der Psychologe überstanden, bei seinem Kampf gegen den Blutkrebs aber braucht er Hilfe: Ein Stammzellen-Spender wird dringend gesucht.

Es ist erst wenige Monate her, im März 2020, da entdeckte der Zahnarzt von Jens Imbeck-Schlegel eine Entzündung im Rachenraum, riet dem Patienten, das einmal abklären zu lassen. Nach der Blutuntersuchung im UKE kam die niederschmetternde Diagnose: Blutkrebs.

Corona-Ausbruch auf der UKE-Krebsstation

Wenig später die zweite schlimme Nachricht: Der Psychologe hatte sich auf der Onkologie mit dem Coronavirus infiziert.  „Covid 19 hat er glücklicherweise vollständig überstanden, ist Viren frei“, sagt Zwillingsbruder Jörn Imbeck gegenüber der MOPO, „aber mein Bruder war drei Monate vollständig isoliert. Ihn nicht besuchen zu dürfen, das war für die ganze Familie extrem hart.“

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Familie Imbeck-Schlegel bangt um den an Leukämie erkrankten Vater Jens.

Foto:

Schlegel privat

Seit einigen Tagen darf Jens Imbeck-Schlegel sich zuhause in Pinneberg erholen, bei Ehefrau Andrea (50) und den beiden Kindern Lea (19) und Rasmus (15). Die Lieben endlich wieder um sich zu haben, das tut dem sichtbar geschwächten Familienvater gut.

„Essen wozu man Lust hat, Essen wann man Lust hat, Spazierengehen, auf dem Sofa liegen, ein Buch lesen, während der Rest der Familie ‚Das perfekte Dinner‘ schaut“, so beschreibt Zwilling Jörn Imbeck die kleinen großen Freuden seines Bruders auf der Facebookseite „Stammzellspendefuerjens“

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Die Zwillingsbrüder Jens (l.) und Jörn Imbeck.

Foto:

Schlegel privat

Leukämie: Zwilling kommt als Spender nicht in Frage

Warum spendet der Zwillingsbruder nicht einfach die rettenden Stammzellen? Die müssten doch perfekt passen? „Das dachte ich auch“, sagt Jörn Imbeck, „aber für eine erfolgreiche Behandlung müssen die Spenderzellen eine Übereinstimmung von 80 bis 95 Prozent aufweisen. Unsere Zellen sind aber zu 100 Prozent identisch.“

Laienhaft ausgedrückt: Die gespendeten Zellen müssen die Krebszellen als „Feinde“ erkennen und das funktioniert nicht, wenn sie vollständig übereinstimmen. Jörn Imbeck: „Eine Niere könnte ich meinem Bruder sofort spenden, Stammzellen aber leider nicht.“

Leukämie: Familie hofft auf Stammzellenspender

Die Stammzellen von Tochter und Nichte weisen eine Übereinstimmung von 50 Prozent auf, das ist wiederum zu gering.

So hofft die Familie nun auf einen Fremdspender und  hat gemeinsam mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) eine Kampagne gestartet.  Bisher haben bereits knapp 450 Menschen das Registrierungsset mit den Teststäbchen angefordert. Vor einer OP am Rückenmark muss sich keiner fürchten: Stammzellen werden aus der Blutbahn entnommen, oder aus dem Beckenknochen.

Jens Imbeck-Schlegel: Psychologe braucht Hilfe

Jens Imbeck-Schlegel arbeitete vor seiner Erkrankung als Psychologe in einem Wohnheim für psychisch kranke Menschen. „Die große Stärke meines Bruders ist es, zu erkennen, was Menschen brauchen, Impulse zu geben und mit ihnen zusammen Veränderungen anzustoßen“, sagt sein Zwilling. Jetzt braucht der Mann, der schon vielen Menschen Hilfestellung gegeben hat, selbst Hilfe. 

So können Sie helfen

Möglich ist eine Stammzellenspende für Menschen im Alter von 17 bis 55 Jahren.

Info: Jede Registrierung kostet die DKMS 35 Euro. Unterstützung ist über das DKMS-Spendenkonto möglich: IBAN: DE64 641 500 200 000 255 556, Verwendungszweck: LPS 268

 

 

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