Überfall auf Juwelier: Besitzer schießt auf mutmaßliche Täter – auch zweiter Mann tot

Celle –

Am Montag verteidigte sich ein Juwelier in Celle bei einem versuchten Raubüberfall mit einer Waffe. Die mutmaßlichen Räuber wurden dabei tödlich verletzt. Die Polizei sucht Zeugen.

In der Celler Innenstadt, direkt in der belebten Fußgängerzone an der Neuen Straße, kam es am Nachmittag zu einem Raubüberfall auf einen Juwelier. Laut Polizei stürmten zwei Männer, die zuvor mit einem Rollstuhl unterwegs gewesen sein sollen, in den Laden, offenbar in der Absicht, diesen zu überfallen. Nur das Inhaber-Paar (71, 72) befand sich im Geschäft. Dann fielen mehrere Schüsse.

Raubüberfall auf Juwelier: Inhaber erschießt Einbrecher

Laut Polizeiinspektion Celle wurde dabei ein Täter tödlich, ein weiterer zunächst schwer verletzt. Später erlag auch er seinen Verletzungen.

Die Identität zumindest eines der beiden mutmaßlichen Räuber steht fest, es handelt sich demnach um einen 35-Jährigen. „Weitere Einzelheiten können wir aus taktischen Gründen nicht nennen“, teilte eine Polizeisprecherin auf MOPO-Nachfrage mit. Die Beamten gehen bisher davon aus, dass das Männer-Duo ebenfalls bewaffnet war, als es im Laden zu einem Schusswechsel kam.

Raubüberfall in der Celler Altstadt – war es Notwehr?

Nach Angaben der Sprecherin der Anklagebehörde, Stefanie Vogler, ist der Inhaber des Geschäfts im Besitz einer gültigen Waffenbesitzkarte und durfte die Schusswaffe benutzen. Die Ermittler prüfen, ob es ein Fall von Notwehr war: „Auf den ersten Blick sieht es nach Notwehr aus, das muss nun im Einzelnen geprüft werden“, sagte Vogler. Der genaue Tathergang sei unklar, da es keine Überwachungskamera in dem Geschäft gebe.

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Die Polizei in Celle sucht nun Zeugen, die Hinweise zu den Tätern, dem Tatablauf, den Schüssen und dem Rollstuhl geben können (Tel. 05141 277 0).  „Bisher wissen wir nicht, ob der medizinisch notwendig war oder nur als Tarnung benutzt wurde“, so die Sprecherin. Wichtig wäre auch zu wissen, wo der Rollstuhl aus was für einem Fahrzeug entladen wurde.

Vor allem hoffen die Beamten aber auch auf touristische Fotos, die während des Überfalls innerhalb in der Innenstadt entstanden sind und weitere Erkenntnisse liefern. (dg/se)