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Gezielte Unterwasser-Sprengung einer Weltkriegsbombe
  • Gezielte Unterwasser-Sprengung einer Weltkriegsbombe
  • Foto: picture alliance/dpa/Bernd Wüstneck

Tonnenweise Munition in der Nordsee entdeckt

Hannover – In der niedersächsischen Nordsee sind im vergangenen Jahr rund 7,35 Tonnen Weltkriegsmunition entdeckt worden, darunter auch eine Seemine. Dies war fast das Zehnfache des Gesamtgewichts von 2019, wie das Innenministerium am Montag in Hannover mitteilte. Die Nordsee sei vor allem durch den Bau von Offshore-Windparks und den Ausbau von Kabeltrassen verstärkt in den Fokus der Kampfmittelräumer gerückt.

Die Funde im Meer machten aber nur einen Bruchteil der entdeckten Blindgänger aus. Insgesamt wurden rund 111 Tonnen Kampfmittel aus der Zeit der beiden Weltkriege geborgen und entsorgt – viele in den Großstädten Hannover, Braunschweig und Osnabrück.

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Der Kampfmittelbeseitigungsdienst (KBD) war seinem Jahresbericht zufolge mehr als 1100 Mal im Einsatz. 2019 waren 133 Tonnen in gut 900 Einsätzen beseitigt worden. In der Pandemie konnten die Spezialkräfte bis Anfang 2021 nur eingeschränkt arbeiten.

Wie durch Glück: Keine Unfälle

Innenminister Boris Pistorius sagte: „Dass es im vergangenen Jahr wiederum keinen einzigen Unfall oder Verletzte gegeben hat, ist ein eindrucksvoller Beleg für die Expertise und die herausragende Arbeit aller Beteiligten.“

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Alte Munition wird im Laufe der Zeit nicht ungefährlicher. Gefährdet seien immer wieder Kinder, Sammler, Schatzsucher und das Personal aus Land- und Forstwirtschaft sowie von Tiefbau- und Metallrecyclingfirmen, hieß es. So hatten ein Vater und sein Sohn 2020 beim Magnetangeln im Stichkanal Linden in Hannover den Blindgänger einer Brandbombe herausgefischt und mit nach Hause genommen, weil sie ihn für einen alten Auspuff hielten. Als dieser gereinigt werden sollte, entzündete sich der Inhaltsstoff. Die Feuerwehr zog den Kampfmittelbeseitigungsdienst hinzu, der die Bombe sicher verpackte und anderswo entsorgte. Drei Menschen kamen wegen der giftigen Rauchgase vorsorglich ins Krankenhaus. (dpa)

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