Tigerfell & Co. : Der mühsame Kampf um das „Dinner for One“-Erbe
Bremerhaven –
Es gehört zu Silvester wie Berliner und Konfetti. Ganz klar: Wer am 31. Dezember den Fernseher anmacht, schaut „Dinner for One“. Für die größten Lacher sorgt bei dem Sketch das Tigerfell, über das Butler James immer wieder stolpert. Eigentlich sollte die fellige Requisite längst ausgestellt werden, doch aufgrund der Corona-Pandemie hat das bislang nicht geklappt.
Das Tigerfell sowie weiteres aus dem Nachlass des britischen Schauspiels Freddie Frinton alias Butler James sollten eigentlich in Bremerhaven öffentlich für die Fans zu sehen sein. Warum ausgerechnet in Bremerhaven? Dies ist die Partnerstadt von Grimsby, dem Geburtsort des 1968 verstorbenen Schauspielers.
„Dinner for One“: Tigerfell soll nach Bremerhaven
Einen entsprechenden Vorvertrag gibt es seit 2018. Seitdem sucht die Stadt eine passende Immobilie und einen Betreiber für das angedachte Konzept: Dieses sieht eine Kombination aus Theater und Restaurant mit „Dinner for One“-Show und -Menü sowie einem Museum vor.
„Allein eine Ausstellung würde sich nicht tragen“, sagt die Leiterin des Bremerhavener Kulturamtes, Dorothee Starke. Die Idee sei, dass der Ausstellungsbereich auch ohne einen Theaterbesuch zugänglich sei. Ein ins Auge gefasstes Gebäude in der Innenstadt habe sich als nicht geeignet erwiesen. Die Hoffnung bleibe aber, nach der Corona-Krise eine passende Immobilie zu finden, betonte Starke. Bis dahin lagern die Gegenstände weiter in Großbritannien.
Sketch „Dinner for One“: Tigerfell soll ausgestellt werden
„In diesem Jahr galt es, erst einmal vorhandene Kultur zu retten“, sagt Dorothee Starke. „Es sind schwierige Zeiten, etwas Neues aufzubauen.“
Der beim NDR in Hamburg aufgezeichnete Sketch „Dinner for One“ ist seit 1972 in Deutschland fester Fernseh-Bestandteil am Silvesterabend. Das Stück schrieb der britische Autor Lauri Wylie in den zwanziger Jahren. Moderator Peter Frankenfeld und Regisseur Heinz Dunkhase entdeckten die Schauspieler Freddie Frinton und May Warden (Miss Sophie) mit dem Stück in England – und holten sie in die Sendung „Guten Abend, Peter Frankenfeld“. Am 8. Juli 1963 wurde der 18-minütige Sketch in Lokstedt aufgezeichnet. (dpa/paul)