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  • Foto: picture alliance/dpa

Täter fühlte sich provoziert: Ex-Freundin getötet und verscharrt – Mann verurteilt

Lübeck –

Ein 40 Jahre alter Mann soll vor knapp drei Jahren seine Ex-Freundin umgebracht haben. Ihre Leiche wird erst anderthalb Jahre später gefunden. Er sagt, sie habe ihn provoziert. Jetzt bekommt der Täter seine Strafe.

Wegen Mordes aus Eifersucht hat das Landgericht Lübeck einen heute 40-jährigen Mann zu lebenslanger Haft verurteilt. „Wir sind zu der Überzeugung gelangt, dass der Angeklagte seine Ex-Freundin im Oktober 2017 in seiner Wohnung in Rümpel bei Bad Oldesloe getötet und ihre Leiche in einem einige Kilometer entfernten Waldstück versteckt hat“, sagte der Vorsitzende Richter Christian Singelmann am Dienstag.

„In seinem Geständnis hat der Angeklagte die Tötung seiner ehemaligem Lebensgefährtin zwar zugegeben. Doch so, wie er den Tatablauf geschildert hat, war es nach unserer Überzeugung nicht“, sagte er.

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Wie der seit April 2019 in Untersuchungshaft sitzende Angeklagte auf das Urteil regierte, war nicht zu erkennen. Wegen der Corona-Pandemie trug der 40-jährige Deutsche auch während der Urteilsverkündung eine Schutzmaske und eine an eine Taucherbrille erinnernde Schutzbrille.

Opfer hatte sich vom Angeklagten getrennt

Das Opfer hatte sich im September 2017 von dem Angeklagten getrennt und einem anderen Mann zugewandt. Sie war aus der gemeinsamen Wohnung in Rümpel ausgezogen und hatte sich eine eigene Bleibe im rund zehn Kilometer entfernten Schlamersdorf im Kreis Stormarn gemietet. Das habe der Angeklagte offenbar nicht verwinden können, sagte Singelmann. „Er selbst nahm sich alle Freiheiten, doch ihr wollte er sie nicht gewähren“, sagte der Vorsitzende. „Dieses Verhalten ist extrem eigensüchtig und steht auf unterster moralischer Stufe, so dass die Tat rechtlich als Mord einzuordnen ist“, sagte er.

In seinem Geständnis zu Prozessbeginn hatte der Angeklagte ausgesagt, er habe am Tattag, dem 25. Oktober 2017, noch einmal mit der 39-Jährigen reden wollen, während er sie nach einem Treffen in Rümpel nach Schlamersdorf zurück gefahren habe. „Doch sie hat nur schnippisch reagiert und das mit einer Handbewegung abgetan“, hatte er ausgesagt. Sie habe ihn verhöhnt, da sei bei ihm eine Sicherung durchgeknallt und er habe sie in der Nähe ihrer Wohnung erwürgt, so die Aussage des Angeklagten.

39-Jährige in Wohnung erwürgt – Leiche im Waldstück versteckt

„Wir gehen dagegen davon aus, dass er sein Opfer an dem Tag in seiner Wohnung in Rümpel erwürgt hat. Anschließend versteckte er die Leiche in dem Waldstück bei Hammoor, das er zuvor ausgekundschaftet hatte“, sagte Singelmann.

Die Schilderungen des Angeklagten zum Tatablauf seien Teil einer Legende, die er sich zurecht gelegt habe, um den Verdacht von sich abzulenken, sagte der Vorsitzende. Der 40-Jährige war bereits unmittelbar nach dem Verschwinden der Frau ins Visier der Ermittler geraten. Damals gab es jedoch keine Beweise für seine Schuld. Erst im April 2019 wurde die in Plastiksäcken verpackte Leiche der 39-Jährigen gefunden. Kurz darauf wurde ihr Ex-Freund festgenommen.

Mit dem Urteil, das noch nicht rechtskräftig ist, folgte das Gericht dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte die Tat als Totschlag in einem minderschweren Fall gewertet und sechs Jahre Haft für den Angeklagten gefordert. (dpa/mp)

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