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Studie bestätigt: Weltraumbahnhof im Norden kann kommen!

Rostock –

Von der mecklenburgischen Provinz direkt ins Weltall – was wie ein schlechter Witz klingt, könnte schon bald Realität werden. Eine Studie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat ergeben: Der Flughafen Rostock-Laage eignet sich als Weltraumbahnhof!

Es gehe „nicht um ein deutsches Cape Canaveral, sondern primär um unbemannte kleine Raketen, die von sicheren Gebieten über dem Meer aus mit Satelliten ins All starten“, erklärte die mecklenburg-vorpommersche Staatssekretärin Ina-Maria Ulbrich bei der Vorstellung der Studie am Freitag in Schwerin. 

Flughafen Rostock-Laage soll Weltraumbahnhof werden

„Wir empfehlen, den Flughafen für eine solche Nutzung auszubauen“, sagte Sven Kaltenhäuser vom DLR-Institut für Flugführung, der die von Mecklenburg-Vorpommern in Auftrag gegebene Studie geleitet hatte.

Flughafen Rostock-Laage

Bald Weltraumbahnhof? Der Flughafen Rostock-Laage

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Kaltenhäuser hob die Vorzüge von Rostock-Laage hervor: Es sei eine Start- und Landebahn von ausreichender Länge vorhanden. Die derzeitige militärisch-zivile Nutzung garantiere hohe Sicherheitsstandards. Und mit der schnell erreichbaren Nordsee-Region gebe es einen geeigneten Luftraum für den Einsatz von Trägerflugzeugen für satellitenbestückte Kleinraketen. 

Spaceport als Wirtschaftsförderung für die Region

Immer mehr Satelliten würden in eine Umlaufbahn geschossen, der Bedarf an Startplätzen wachse. „Diese Marktchancen sollte man nutzen“, betonte Kaltenhäuser. Auch um die wirtschaftliche Entwicklung in der Region zu fördern, was an anderen globalen Standorten von Spaceports bereits gelungen ist.

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Bilder von feurigen Raktenstarts wird es aber in Rostock-Laage nicht geben. Die Kleinraketen würden im Huckepack von Flugzeugen in etwa zehn Kilometer Höhe gebracht werden, die als mobile Startrampe in der Luft fungieren. Angesicht aktueller technischer und kommerzieller Entwicklungen in der Raumfahrt wird diesem Bereich ein beträchtliches Wachstumspotenzial zugeschrieben.

Bis es soweit kommt, muss allerdings noch einiges geschehen. Bisher gibt es keine bundesrechtlichen Regelungen, damit Weltraumstarts von Deutschland aus überhaupt möglich sind. Flughafen-Chefin Dörte Hausmann ist dennoch guter Hoffnung: Der erste Start eines Trägerflugzeugs Richtung Nordsee ist für das Jahr 2023 geplant. (ng)

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