Die 300.000 Jahre alten Fußspuren
  • Sensationsfund in Niedersachsen: Vor 300.000 Jahren hinterließen drei Menschen ihre Fußspuren im Boden.
  • Foto: Senckenberg/hfr

300.000 Jahre alt: Sensationsfund in Niedersachsen

Es ist eine wissenschaftliche Sensation: Im niedersächsischen Schöningen (Landkreis Helmstedt) wurden fossile Fußspuren entdeckt, die rund 300.000 Jahre alt sind, wie eine archäologische Untersuchung ergeben hat. Laut dem Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum handelt es sich um die ältesten jemals in Deutschland gefundenen Fußabdrücke.

Die drei Spuren waren an der bekannten archäologischen Fundstelle im niedersächsischen Schöningen entdeckt worden. Untersuchungen haben nun ergeben, dass sie wahrscheinlich von Homo heidelbergensis, einer ausgestorbenen Menschenart, stammen. Das gab das das Senckenberg Forschungsinstitut am Freitag bekannt.

Sensation: Fußspuren stammen von einer ausgestorbenen Menschenart

Zwei der drei Spuren ordneten die Wissenschaftler jungen Menschen zu, die in einer kleinen altersgemischten Gruppe am dortigen See gelebt haben mögen, um dessen Ressourcen zu nutzen.

Dieser Fußabdruck ist 300.000 Jahre alt Senckenberg/hfr
Fossiler Fußabdruck
Dieser Fußabdruck ist 300.000 Jahre alt

Der archäologische Fundstellenkomplex von Schöningen im Landkreis Helmstedt gilt wegen seiner Fossilien als weltweit einzigartig. In den vergangenen Jahren wurden dort unter anderem die Reste einer Säbelzahnkatze und ein fast vollständiger europäischer Waldelefant gefunden.

Auch Tierspuren entdeckt – wie von einem europäischen Waldelefant

Auch die nun entdeckten menschlichen Spuren sind demnach umgeben von mehreren Tierspuren. Je nach Jahreszeit waren vor 300.000 Jahren rund um den See Pflanzen, Früchte, Blätter, Triebe und Pilze verfügbar. Die Funde bestätigen den Forschern zufolge, dass die ausgestorbene Menschenart sich an See- oder Flussufern mit flachem Wasser aufhielt.

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Die verschiedenen Spuren in Schöningen zeigten „eine Momentaufnahme“ eines Familienalltags und könnten über das Verhalten und die soziale Zusammensetzung der Homininengruppe Auskunft geben, heißt es in der Studie.

Zudem fanden die Forscher Abdrücke einer ausgestorbenen Elefantenart mit geraden Stoßzähnen, der damals das größte Landtier war, sowie von einem Nashorn. Es sei der erste Fußabdruck dieser Nashornart aus dem Pleistozän, der in Europa gefunden wurde. (ng/dpa)

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