Strafverfahren gegen einen Cabriofahrer

Ein Cabriofahrer soll im vergangenen August einen 13-jährigen Jungen absichtlich angefahren haben. Jetzt sitzt er vor Gericht. Foto: picture alliance / dpa/Stefan Sauer

Schüler wegen Stinkefinger absichtlich angefahren: Cabriofahrer wehrt sich

Ein Cabriofahrer soll im vergangenen August mit Absicht einen Schüler (13) angefahren haben. Nun ist der Mann wegen des Vorfalls in Prora (Rügen) wegen Körperverletzung angeklagt, er widerspricht dem Vorwurf.

Das entbehre jeder Grundlage, auch hätte er gar kein Motiv dafür gehabt, sagte der 47-Jährige vor dem Amtsgericht Bergen. Der Junge, den er nicht als Kind, sondern eher als Erwachsenen wahrgenommen habe, sei plötzlich auf die Straße gerannt, und er habe nicht mehr ausweichen können. Zudem sei der Junge nach dem Unfall sofort aufgestanden und weggelaufen.

Kind auf Rügen angefahren: Zeugen vermuten Absicht

Der Fall hatte damals bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann gefährliche Körperverletzung, Fahrerflucht sowie gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr vor. Mehrere Klassenkameraden des heute 14 Jahre alten Schülers aus Bremen hatten vor Gericht ausgesagt, dass der Mann sein Auto gedreht und den Jungen damals mit einer gezielten Lenkbewegung angefahren und schwer verletzt habe.

Zuvor hatte der damalige Achtklässler nach eigenen Angaben dem Fahrer einen Mittelfinger als provozierende Geste gezeigt. Das habe er aber aufgrund der Dunkelheit und der Entfernung gar nicht wahrnehmen können, betonte der Angeklagte. Er sei allein aus dem Grund umgedreht, weil er zu Hause etwas vergessen hatte.

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Laut Gutachter betrug die Geschwindigkeit beim Aufprall mindestens 25 Kilometer pro Stunde. Nach Darstellung mehrerer Varianten sagte der Gutachter, es könne nicht der Schluss gezogen werden, dass der Autofahrer den Fußgänger mit Absicht habe anfahren wollen. Das könne technisch nicht nachgewiesen werden. Am Montag sollen noch Plädoyers gehalten und ein Urteil gesprochen werden. (dpa/mp)

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